Foto des Offenbacher Bürgermeisters Schwenke

Felix Schwenke bleibt Rathauschef in Offenbach. Bei der Oberbürgermeisterwahl erreichte er am Sonntag im ersten Wahlgang eine absolute Mehrheit der Stimmen. Besorgt zeigte sich Schwenke über die geringe Wahlbeteiligung.

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SPD-Mann Schwenke bleibt Offenbacher Oberbürgermeister

hs
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SPD-Politiker Felix Schwenke hat die Oberbürgermeisterwahl am Sonntag klar gewonnen. Nach Auszählung aller Stimmbezirke kam er auf 69,9 Prozent der Stimmen. Damit erreichte er im ersten Wahlgang eine absolute Mehrheit. Der Sozialdemokrat bleibt damit weitere sechs Jahre Oberbürgermeister der Stadt.

Auf der Wahlparty im Offenbacher Bernardbau wurde Schwenke von jubelnden Unterstützern empfangen. Das Wahlergebnis erfülle ihn mit "großer Dankbarkeit" und gebe Kraft, sagte er in der hessenschau. Auch die SPD-Spitzenkandidatin für die Landtagswahl am 8. Oktober, Nancy Faeser, beglückwünschte Schwenke vor Ort.

Weitere Kandidaten deutlich hinter Schwenke

In allen 22 Wahlbezirken erhielt der SPD-Politiker mindestens 60 Prozent der Stimmen. Seine drei Herausforderer lagen dementsprechend im Gesamtergebnis weit hinter ihm: Andreas Bruszynski von der CDU erreichte 18,0 Prozent der Stimmen, gefolgt von Linken-Politikerin Gizem Erinç-Ciftçi (7,2 Prozent) und Annette Schaper-Herget von der Wählervereinigung Offenbach für alle (4,9 Prozent).

Formell handelt es sich um ein vorläufiges Wahlergebnis. Das endgültige Endergebnis wird nach Angaben der Stadt Offenbach am Dienstag, 19. September, vom Wahlausschuss bekanntgegeben.

Zum klaren Sieg verholfen haben könnte Schwenke, dass die Koalitionspartner der SPD in der Stadtregierung - Grüne und FDP - keine eigenen Kandidaten ins Rennen geschickt hatten und Schwenke unterstützten.

Das sah Herausforderer Bruszynski (CDU) als Problem: "Es gab klare Wahlempfehlungen von Grünen und FDP für Felix Schwenke". Somit sei man "im Prinzip gegen alle angetreten". Er habe Schwenke aber zum Wahlerfolg gratuliert und erkenne das Ergebnis neidlos an.

Geringe Wahlbeteiligung in Offenbach

Rund 95.000 Wählerinnen und Wähler waren am Sonntag bis um 18 Uhr aufgerufen, ihre Stimme abzugeben. Das Interesse an der Wahl war allerdings recht gering: Nur 26,5 Prozent der Wahlberechtigten gaben ihre Stimme ab.

"Das stellt mich natürlich nicht zufrieden", sagte Schwenke. Er sehe in Offenbach jedoch die besondere Herausforderung, Menschen zur Wahl zu mobilisieren: Die Stadt habe deutschlandweit die höchste Fluktuationsquote von hinzu- und wieder wegziehenden Menschen. "Man muss die Leute ständig neu erreichen", sagte Schwenke - das bleibe für ihn jeden Tag auch in der kommenden Amtszeit sein Ziel.

Eine höhere Wahlbeteiligung hätte sich auch Kandidat Bruszynski von der CDU erhofft. "Ein Viertel der wahlberechtigten Offenbacher hat heute entschieden", sagte er. Im Sinne der Demokratie wäre eine höhere Wahlbeteiligung wünschenswert gewesen.

Die größte Herausforderung in Offenbach bleibe die finanzielle Situation der Stadt, so Schwenke. Diese sei ein ganzes Stück schlechter als in anderen Städten. "In den letzten Jahren ist es uns aber gelungen, den Trend zu brechen, dass es wieder nach oben geht", sagte er.

Wer ist Felix Schwenke?

Der 44-jährige Schwenke ist in Offenbach durchaus populär. Der Familienvater, der im Stadtteil Bieber aufwuchs, nach einem Lehramtsstudium kurz als Lehrer gearbeitet hat und später in Politikwissenschaften promoviert wurde, führt die Stadtverwaltung ohne Skandale. Er setzte sich 2017 in einer Stichwahl gegen den damaligen CDU-Bewerber Peter Freier durch.

Porträtfoto von Felix Schwenke

Schwenke gilt als Pragmatiker. Er bemüht sich seit vielen Jahren, die auf Kante genähten städtischen Finanzen zu sanieren. Er versteht sich als Offenbachs oberster Wirtschaftsförderer. Dass der weltweit erfolgreiche Ventile-Hersteller Samson seinen Sitz aus Frankfurt dorthin verlegt und ein neues Werk baut, wird nicht zuletzt ihm gutgeschrieben.

Gleiches gilt für die Ansiedlung von BioSpring. Das expandierende Biotechnologie-Unternehmen baut auf einer alten Chemie-Brache nicht weit von der Innenstadt neue Fertigungsanlagen. Auf dem großen Areal, das zum Innovationscampus erklärt wurde, wird sich auch Samson ansiedeln.

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