Der BC Marburg konnte nach fünf Auftaktniederlagen den ersten Saisonsieg in der Basketball-Bundesliga feiern. Trainer Patrick Unger freute sich über den Erfolg - wobei er das ambitionierte Ziel nie aus dem Auge verlor.

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BC Marburg nach erstem Saisonsieg erleichtert

BC-Trainer Patrick Unger coachte sein Team zum Sieg in Herne.
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Am Samstagabend war es beim BC Marburg endlich soweit: Die Mittelhessinnen konnten am sechsten Spieltag in der Basketball-Bundesliga ihren ersten Sieg feiern. In Herne konnte die von Patrick Unger trainierte Mannschaft ein 70:52 einfahren. "Die Erleichterung über den Sieg war, sowohl bei der Mannschaft als auch bei mir, ziemlich groß", gab der Cheftrainer im Gespräch mit dem hr-sport zu.

BC-Trainer Unger formuliert die Ziele

Fünf Niederlagen in Serie bezeichnete Unger als "ungewohnt für alle, die in den vergangenen Jahren mit dem BC Marburg zu tun hatten". Die Ziele vor der Saison waren schließlich andere: Klassenerhalt frühzeitig sichern und zumindest in Richtung Top vier schielen. Ganz aus dem Auge verloren haben die weiterhin das Tabellenschlusslicht zierenden Marburgerinnen das obere Tabellendrittel noch nicht. Im Dezember kann in fünf Partien einiges aufgeholt werden. Zudem zeigt das Torverhältnis von "-9" (nur die ersten vier Mannschaften sind besser), wie eng die Begegnungen waren.

Unger hat allerdings vor allem einen anderen Aspekt fest im Blick: "Wir wollen in der Entwicklung von Spielerinnen ein Top-Standort in Deutschland werden. Dazu benötigen wir Leute im Verein, die langjährig einen Plan verfolgen, um besser zu werden." Es ist diese Suche nach der richtigen Balance. Einerseits kurzfristig Ergebnisse einfahren. Andererseits nicht jede Woche alles hinterfragen und langfristige Pläne über Bord werfen.

Nach der Länderspielpause gegen Tabellenplatz drei aus Hannover

Die ersten zwei Saisonpunkte helfen auf dem Weg, bevor der BC nach der Länderspielpause am 4. Dezember nach Hannover reisen muss. Auch beim Tabellendritten rechnen sich die Marburgerinnen etwas aus. "Hannover hat viele Nationalspielerinnen und Sidney Parsons, eine gute Freundin von mir, ist auch Co-Trainerin der Nationalmannschaft. Sie sagte mir noch, dass ihre Mannschaft standesgemäß das letzte Spiel vor und das erste Spiel nach einer Länderspielpause verliert. Die erste Prognose trat bereits ein. Ich hoffe natürlich, dass auch die zweite Vorhersage eintritt und wir gewinnen", sagte Unger und konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen.

Die Unterbrechnung des Ligabetriebs wollen die Mittelhessinnen zum "Wunden lecken" nutzen: "Unsere angeschlagenen Spielerinnen können regenerieren." Zudem stehe, so Unger, "Entscheidungstraining" und die Festigung defensiver Abläufe auf dem Programm. In Hannover kann der BC zeigen, ob es wirklich "Klick gemacht hat".

"Mannschaft hat an unseren Weg geglaubt"

Möglicherweise hat der Erfolg in Herne dazu geführt, die Köpfe freizubekommen. Unger, der zu jeder Zeit fest im Sattel saß und unumstritten arbeiten konnte, stellte zufrieden fest: "Die Mannschaft hat unsere Arbeit nicht hinterfragt, sondern an unseren Weg geglaubt. Eine solche Zeit bietet eine gute Feuerprobe. Wir sind nicht auseinandergefallen, sondern weiter zusammengerückt."