Spott von der Presse, Kritik von Tuchel Babot vom Hanauer SC verpasst Englands Stars mit Andorra beinahe eine Blamage
Pau Babot vom Fünftligisten Hanauer SC hat mit Andorra gegen England eine knappe Niederlage kassiert, die sich fast wie ein Sieg anfühlen dürfte. Den Stars um Kapitän Harry Kane haben sie kräftig die Laune verhagelt.
Mit 1:0 gewann England das Spiel in der WM-Qualifikation am Samstag gegen Andorra durch ein Tor von Bayern-Stürmer Harry Kane (50. Spielminute). Dass die "Three Lions" phasenweise bis zu 90 Prozent Ballbesitz hatten und diverse weitere Chancen liegen ließen, war am Ende nur eine Fußnote.
Englands Trainer Thomas Tuchel ging mit seinem Kader, der zusammen gut 1,25 Milliarden Euro Marktwert auf die Waage bringt, hart ins Gericht und kündigte eine Analyse an. "Ich denke, wir haben mit dem Feuer gespielt", sagte Tuchel: "Mir gefiel die Einstellung am Ende nicht. Mir gefiel die Körpersprache nicht. Es war nicht das, was der Anlass brauchte."
Babot spielt 75 Minuten gegen Bellingham und Kane
Worte, die wie Musik klingen mussten in den Ohren des Teams aus dem 80.000-Einwohner-Staat Andorra. Pau Babot, der sonst in der Hessenliga für den Hanauer SC spielt, stand bis zu seiner Auswechslung 75 Minuten lang auf dem Feld, den Superstars wie Jude Bellingham oder Kane direkt gegenüber.
Und Andorra holte das Maximum heraus aus seinen Möglichkeiten. Der 173. der FIFA-Weltrangliste bekam sogar durch Guillaume Silvain Lopez (75.) noch eine Chance auf den Ausgleich. "Das wäre die größte Blamage jemals gewesen", schrieb die englische Tageszeitung "Mirror".
Englands Presse tobt
Auch die restliche englische Presse ging erwartungsgemäß hart mit Tuchels Team ins Gericht nach dieser Leistung: "The Sun" schrieb von einem "der peinlichsten Ergebnisse ihrer Geschichte" für Englands Fußballer. Irlands früherer Kapitän Roy Keane sagte als Experte beim Sender ITV: "Es wirkte, als ob sich einige Spieler in der letzten halben Stunde langweilten. Sie sollten stattdessen mehr Tore schießen und den neuen Trainer beeindrucken."
Gleichzeitig war es eine Auszeichnung für die Auswahl des Pyrenäen-Staats, die sich trotz einer Niederlage nach diesem höchst achtbaren Ergebnis wie die heimlichen Gewinner des Tages fühlen durften. Wenn er zurück zu seinen Teamkollegen nach Hanau kommt, wird Babot viel erzählen müssen.