Der Fußballplatz in Herxheim von oben

Der SV Darmstadt 98 bereitet sich in den kommenden Tagen in der Pfalz auf die neue Saison vor. Das Trainingslager um die Ecke klingt wenig glamourös, Trainer und Team schwören aber auf die guten Bedingungen.

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Torsten Lieberknecht über die Vorzüge von Herxheim

Lilien-Trainer Torsten Lieberknecht
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Wer raten möchte, welche Bundesligisten die kürzeste Anreise ins Trainingslager haben, der liegt mit dem SV Darmstadt 98 immerhin gut im Rennen (Platz drei hinter den Bayern und Union Berlin). Wie schon im vergangenen Sommer holen sich die Südhessen ihren Feinschliff für die Saison im pfälzischen Herxheim. Entfernung: nur knapp über 100 Kilometer. Wer es eilig hat, braucht für die Anreise keine Stunde.

Für die Lilien geht es in diesem Jahr sogar noch etwas fixer. Nach dem Testspiel beim KSC (0:0) ist die Mannschaft von Trainer Torsten Lieberknecht gar nicht mehr nach Hause gereist, sondern direkt die gut 30 Kilometer nach Herxheim gefahren.

Keine bloße Nummer

Während andere Mannschaften noch immer die "besten Bedingungen" in Italien oder den USA vorfinden, mögen es die Lilien eine Nummer kleiner. "Es ist ein familiäres Hotel, es gibt kleine Wege und man ist keine bloße Nummer, wie irgendwo, wo zig andere Vereine ihr Trainingslager absolvieren", zählt Lieberknecht die Vorzüge der Pfalz auf.

Dass er selbst Pfälzer ist, habe mit seiner Liebeserklärung übrigens nichts zu tun, stellt der in Bad Dürkheim geborene 49-Jährige klar. "Ich habe Team und Staff freigestellt, wo anders hinzugehen, aber ihnen gefällt es so gut, dass sie immer wieder dorthin wollen." Für Lieberknecht ist es der x-te Besuch in Herxheim, für die Lilien immerhin der dritte.

Taktisch und als Team wachsen

Besuch Nummer zwei hat immerhin den Aufstieg in die Bundesliga nach sich gezogen. In diesem Jahr heißt das Saisonziel: Klassenerhalt. Das bevorzugte Mittel, um die dafür nötigen Punkte einzufahren, ist ein gutes Umschaltspiel. "Wir sind eine Mannschaft, die versucht, übers Positionsspiel ihre Torchancen zu erspielen", so Lieberknecht. In Herxheim soll das Umschaltspiel verfeinert werden. Aus Defensive soll möglichst fix Offensive werden. Nach einem Ballgewinn soll so schnell wie möglich der Weg zum Tor gefunden werden. Das Positionsspiel ist dafür entscheidend.

Neben taktischen Feinheiten gilt es in der Pfalz aber natürlich auch, den Teamgeist zu stärken. Deshalb sind auch die verletzten Spieler wie Neuzugang Fraser Hornby, Frank Ronstadt oder Klaus Gjasula mit in den Bus gestiegen. "Wir hoffen, dass Fabian Nürnberger am Montag wieder einsteigen kann. Die anderen werden wir peu à peu mit reinbekommen", kündigte Lieberknecht an. Bis zum Saisonstart am 14. August sollen die Lilien dank Herxheim wieder fit sein.