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Lilien-Neuzugang Andreas Müller hat einen ersten positiven Eindruck von Darmstadt

Andreas Müller im Trikot des SV Darmstadt 98 kurz vor dem Schuss.

Für Lilien-Neuzugang Andreas Müller wäre die Fußballkarriere fast vorbei gewesen, ehe sie so richtig angefangen hatte. Doch das Blatt wendete sich: Nächste Saison spielt er mit Darmstadt 98 in der Bundesliga und schickt damit seinen Vater aufs Rad.

Einmal in der Fußball-Bundesliga spielen - dieser Traum wohnt wohl in vielen Nachwuchsspielern inne. Auch Andreas Müller hatte dieses Ziel. "Jeder, der mich kennt, kann das auch bestätigen, dass ich nur den Fußball im Kopf habe", so der Lilien-Neuzugang am Freitag.

Mit dem Wechsel zu Darmstadt 98 hat der Mittelfeldmann dieses Ziel erreicht. Kommende Saison geht es gegen große Gegner wie den FC Bayern, Eintracht Frankfurt und die TSG Hoffenheim. In Sinsheim begann sein Traum von der Profikarriere so richtig zu leben und wäre dort trotzdem fast geplatzt.

"Das war ein Schlag ins Gesicht

In der Jugend der TSG wurde Müller fußballerisch ausgebildet und spielte in der U17 bereits in der B-Junioren-Bundesliga. Er war auf dem besten Weg, doch dann wurde er in Hoffenheim aussortiert. "Das war natürlich ein Schlag ins Gesicht", erinnert sich der heute 22 Jahre alte Mittelfeldspieler.

"Es war nicht komplett unerwartet, weil ich in dem U17-Bundesligajahr wenig gespielt habe. Aber es war als junger Spieler natürlich trotzdem heftig. Es war von mir ein Traum, bei dem Verein den Durchbruch zu schaffen." Letztendlich habe das viel zitierte Quäntchen Glück gefehlt, so Müller.

Aufstieg als Spieler und als Zuschauer miterlebt

Das Ende seiner Profikarriere sollte es rückblickend aber nicht sein: Die U19 von Astoria Walldorf nahm den Rechtsfuß auf; Müller entwickelte sich weiter, wechselte im Sommer 2020 nach Magdeburg und schaffte mit dem FCM 2022 den Aufstieg in die Zweite Liga.

Auch bei dem Aufstieg der Lilien im vergangenen Mai war Müller im Stadion. Als Zuschauer. Sein Vertrag in Darmstadt war zu dem Zeitpunkt aber schon unterzeichnet. "Ich habe für beide Ligen unterschrieben. Aber es natürlich schön, dass das mit dem Aufstieg funktioniert hat."

"Ohne Hoffenheim wäre ich nicht da, wo ich bin"

Auf das Wiedersehen mit der TSG Hoffenheim freut sich Müller nun natürlich besonders. "Prinzipiell habe ich keine Hassgefühle gegen Hoffenheim. Ohne den Verein wäre ich nicht da, wo ich bin", so Müller und weiter: "Aber natürlich ist das ein Duell, auf das man sich freut. Weil dort viele Menschen im Stadion sein werden, die man kennt, weil es für sie kurze Wege sind."

Müller ist im Rhein-Neckar-Kreis groß geworden. Der Platz seines ersten Fußballvereins - der TSV Waldangelloch - liegt keine zehn Kilometer von der Arena der TSG Hoffenheim entfernt.

"Als ich ein Dreikäsehoch war, hat mein Vater gesagt, dass es mal schön wäre, wenn er mit dem Fahrrad ins Stadion fahren könnte. Ich hoffe, das setzt er jetzt auch in die Tat um", sagte Müller mit einem Grinsen in Gesicht. Kurz vor Weihnachten wird sich sein Vater dann wohl aufs Rad schwingen: Am 20. Dezember spielt Darmstadt 98 auswärts bei der TSG Hoffenheim.