Ali Akman

Nach seiner Leihsaison bei NEC Nijmegen kehrt Nachwuchsstürmer Ali Akman zu Eintracht Frankfurt zurück. Seine Spielzeit lief durchwachsen, Akman selbst will sich bei den Hessen durchsetzen.

Es war ein wirklich optimaler Start, den Ali Akman beim NEC Nijmegen hinlegte. Ein Fehler in der Abwehr von PEC Zwolle, plötzlich stand Akman frei vor dem Kasten und erzielte am zweiten Spieltag sein erstes Tor für NEC, sehenswert per Außenrist ins lange Eck. Nur eine Woche später traf Akman dann gegen Almelo – und der holländische Erstligist schien einen neuen Publikumsliebling zu haben. Das türkische Stürmertalent, das sich selbst als "Schlitzohr" bezeichnet.

Ein Jahr später fällt die Bilanz nach Akmans Leihe von Eintracht Frankfurt zu Nijmegen etwas nüchterner aus. Akmans Saison in der Eredivisie verlief ordentlich, Bäume ausgerissen hat er aber auch nicht. In 28 Ligaspielen stehen sechs Tore zu Buche, in der Rückrunde kam nur noch ein Treffer hinzu. Ganz normale Leistungsschwankungen eines gerade 20-Jährigen, der sich am Wochenende emotional von den NEC-Fans verabschiedete. "Danke für all die Emotionen. NEC wird immer einen Platz in meinem Herzen haben." Und nun zu seinem Stammverein Eintracht Frankfurt zurückkehrt.

"Ich glaube nicht, dass er gut genug ist"

Ob diese Rückkehr von Dauer ist, bleibt abzuwarten. "Ich glaube nicht, dass Akman gut genug ist, nächstes Jahr für Eintracht Frankfurt zu spielen. Dafür war seine Saison bei NEC Nijmegen zu durchwachsen", sagt Julian Paardekooper, Redakteur bei der NEC-Fanseite forzanec.nl. "Er kämpft und arbeitet viel, das mögen die Fans an ihm. Aber er wirkt oft auch zu wild und ungestüm."

Akman selbst schraubte die Erwartungen nach seinem guten Start hoch, als er ankündigte, seine Tore erst ab dem 15 Treffer zu zählen. Eine kühne Aussage, die Akman in der Winterpause relativierte: Er habe lediglich sagen wollen, dass 15 Tore sein Ziel seien. "Damit hat er unnötig Druck aufgebaut", sagt Paardekooper.

"Eredivisie ist aktuell sein Niveau"

Zumal Akman auf dem Feld dann doch die ein oder andere Schwäche offenbarte. "Er verliert viele Dribblings, er ist auch nicht besonders zweikampfstark oder schnell. Er hat seine Qualitäten im Strafraum, da ist er durch seine Beweglichkeit schwer zu verteidigen. Seine Leistungen waren insgesamt ok, die Eredivisie ist aktuell sein Niveau", so Paardekooper.

Auch wegen der Leistungsschwankungen Akmans habe NEC im Winter mit Wilfried Bony noch einmal prominent im Sturm nachgelegt. Der Ivorer, der Manchester City einst über 30 Millionen Euro wert war, verletzte sich dann aber in seinem ersten Spiel. Bitter auch für Akman, dem die Rolle als zweiter Stürmer hinter beziehungsweise neben Bony möglicherweise gut getan hätte.

"Vielleicht wäre eine erneute Leihe gut"

Paardekooper sieht trotz der schwierigen Rückrunde durchaus Talent in Akman – und schreibt den türkischen U21-Nationalspieler nicht komplett als mögliche Verstärkung für die Hessen ab. "Er hat Potential. Es war ja auch seine erste Saison im Herrenbereich, außerdem weit weg von der Heimat, allein in einem anderen Land", so Paardekooper. "Vielleicht wäre eine erneute Leihe gut, möglicherweise kann er dann im Jahr darauf für die Eintracht spielen."

Das wünscht sich Akman selbst schon für die kommende Saison. "Mein Ziel ist es natürlich, in Frankfurt zu spielen, ich habe Träume und Ziele. Frankfurt hat ein hohes Niveau und will viel erreichen", sagte Akman zuletzt im Interview mit transfermarkt.tr. "Ich bin mir meines Alters bewusst und habe es nicht eilig. Ich hoffe, alles wird gut – bisher ist das so. Ich will bereit für die Saison 2022/23 sein und als starker Spieler an den Start gehen."