Ein Zweikampf aus dem Hinspiel der Eintracht gegen Leverkusen.

Eintracht Frankfurt spielt bei Bayer Leverkusen. Zwischen den beiden Europa-League-Partien gegen West Ham. An einem Montag. Müssen wir mehr sagen?

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Die Eintracht hat keine guten Erinnerungen an Leverkusen

Eintracht Frankfurt Frust Leverkusen
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Eintracht Frankfurt ist am Montag (20.30 Uhr) zu Gast in Leverkusen. Gedanklich dürften zumindest viele Anhänger der Adler aber schon beim Halbfinal-Rückspiel gegen West Ham in der Europa League sein.

Die Ausgangslage

Eintracht Frankfurt ist Feuer und Flamme. Nach dem 2:1-Sieg bei West Ham United träumt eine ganze Region vom Europa-League-Finale, vom Sieg in Sevilla (am besten gegen Glasgow) und der erstmaligen Qualifikation für die Champions League. Das ist das Europacup-Gesicht der Hessen. In der Bundesliga sieht das ganz anders aus.

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Die Eintracht-Pressekonferenz vor dem Leverkusen-Spiel

Glasner PK
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Da sind die furiosen Euro-Fighter eine graue Mittelfeldmaus. Nach oben geht nichts mehr, (ganz) nach unten geht nichts mehr. Die Luft scheint drei Spieltage vor Schluss raus zu sein. Ganz hängen lassen dürfen sich die Hessen aber auch nicht, warnt von irgendwoher eine Stimme, die der von Ex-Boss Heribert Bruchhagen sehr ähnelt. Immerhin bestimmt die Bundesliga-Platzierung auch über die TV-Geldeinnahmen. Und der Tabellen-14. aus Augsburg liegt nur fünf Punkte hinter dem 10. aus der Mainmetropole.

Für Leverkusen ist das Spiel gegen die Eintracht hingegen richtig von Wert. Die Rheinländer brauchen im Kampf um die Champions-League-Qualifikation jeden Punkt. Mit Leipzig, Freiburg, Köln und Union Berlin ist die Konkurrenz um einen Platz unter den ersten Vier riesig. Da kommt ein spannendes Saisonfinale auf die Leverkusener zu. Robert Andrich und Piero Hincapie stehen dem Team wieder zur Verfügung.

Das Personal

Die Eintracht reist gleich ohne sechs Spieler nach Leverkusen: Rafael Borré (gesperrt), Martin Hinteregger, Erik Durm (beide krank, kein Corona), Jesper Lindström, Christopher Lenz (beide verletzt) und Sebastian Rode (Belastungssteuerung) fallen aus. Zudem werden einige Profis im Hinblick auf das Spiel gegen West Ham geschont werden. Bei den Leverkusenern ist der Einsatz von Kerem Demirbay höchst fraglich.

So könnte die Eintracht spielen:

Eintracht mögliche Aufstellung gegen Leverkusen

So könnte Leverkusen spielen: Hradecky - Kossounou, Tah, Tapsoba, Bakker - C. Aranguiz, Andrich, Diaby, Azmoun, Paulinho - Schick

Das sagen die Trainer

Oliver Glasner: Leverkusen ist eine Mannschaft mit viel Speed in der Offensive, die völlig zurecht um die Champions League spielt. Sie haben einige Verletzte, aber einen ausgezeichneten Kader. Es wird ein schwieriges Spiel für uns. Wir wollen versuchen, den Flow beizubehalten.

Gerardo Seoane: Wir wissen, dass es ein enges Rennen (um die Champions League) bis zum Schluss wird. Wir müssen uns auf unseren Weg konzentrieren. Die Leistungen im europäischen Wettbewerb der Eintracht haben uns alle begeistert, das war wirklich toll gegen Barcelona und jetzt auch in London. Frankfurt ist in jedem Spiel fähig, eine unglaublich physische und dynamische Leistung abzurufen. Wir haben das selber auch im Hinspiel erlebt, in dem wir trotz Führung verloren und über weite Strecken Probleme mit ihrer Spielweise hatten. Doch wir sind nun gewappnet.

Auf diese Spieler gilt es zu achten

Bei Leverkusen kommt Top-Stürmer Patrik Schick so langsam wieder in Tritt. Nach seinem Muskelfaserriss Ende Februar musste der Tscheche im März pausieren. Im April folgten erst Kurz- dann immer längere Einsätze. Beim 4:1-Sieg gegen Fürth gelang Schick dann wieder ein Treffer. Es war bereits sein 21. in dieser Saison.

Das derzeit beste Frankfurter Mittel, um gegnerische Stürmer zu stoppen, heißt Kevin Trapp. Der Nationalkeeper befindet sich in der Form seines Lebens und hat die Eintracht schon vor manchem Gegentreffer bewahrt. Die Frage ist nur: Lässt Glasner ihn in Leverkusen überhaupt spielen oder schont er ihn für das viel bedeutsamere Spiel gegen West Ham am Donnerstag?

Die Statistik des Spiels

Wenn doch was gehen sollte für die Eintracht, dann nach Standards. Das ist quasi die Achillesferse der ansonsten sehr gut ausbalancierten Leverkusener Elf. 16 Gegentore fing sich die Werkself in dieser Saison bereits nach ruhenden Bällen, nur zwei Bundesliga-Mannschaften weisen einen schlechteren Wert auf. Frankfurt zeigt sich bei Standards hinten hingegen grundsolide. Nur zwei Tore nach Ecken sind Bundesliga-Bestwert.

Die letzten Ergebnisse in Leverkusen lassen für die Eintracht nicht viel Gutes erwarten: 0:3, 0:3, 1:4, 1:6, 0:4, 1:4, 1:3 lauten die Ergebnisse der vergangenen Jahre. Nur gut, dass es für die Hessen in der Bundesliga nicht mehr um allzu viel geht.