Kevin Trapp

Eintracht Frankfurt zieht im Training die Zügel an. Mittendrin: Der von Manchester United umworbene Kevin Trapp, der gleich mehrfach seinen Wert unter Beweis stellt.

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Benefiz-Spiel „Champions for Charity“ | hessenschau Sport vom 24.08.2022

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Rund um den Deutsche Bank Park ist die Laune am Mittwochnachmittag bestens. Aus den Boxen schallen Top-40-Songs über die Trainingsplätze, die Hüpfburgen sind ebenso gut frequentiert wie die Bratwurst- und Bierbuden, in der Schlange zum Zelt, in dem man sich Autogramme holen kann, sieht man viele lachende Gesichter. Die vielen hundert Leute, die schon da sind, haben Spaß und freuen sich auf das Benefiz-Spiel "Champions for Charity" mit Dirk Nowitzki, Mick Schumacher und vielen anderen Stars am Abend.

Sonderlich viel bekommen die Fußballer von Eintracht Frankfurt von dieser Volksfestatmosphäre nicht mit. Für die Nachmittagseinheit hat der Klub einen der Trainingsplätze blickdicht umzäunt, und in diesem Viereck wird hart gearbeitet. Fast zwei Stunden gehen Spieler und Trainer der eher durchwachsen in die Saison gestarteten Eintracht ihrer Fußballarbeit nach, die Intensität ist hoch, das Stresslevel in den kurzen, knackigen Spielformen ebenso. "Intensity, Intensity", ist das Motto, das Trainer Oliver Glasner immer wieder vorgibt.

"Kevin Trapp ist noch da"

Mittendrin: Kevin Trapp. Die Gerüchte um einen möglichen Wechsel zu Manchester United haben das Frankfurter Umfeld zuletzt in Schnappatmung verfallen lassen. "Kevin Trapp ist noch da. Ich habe mein Veto eingelegt", scherzt Glasner in Richtung der Journalisten. Auf dem Trainingsplatz lässt sich Trapp nichts anmerken und erledigt gewohnt professionell seinen Job.

Wie wertvoll er dabei für das Team ist, sieht man nicht nur an seinen Paraden, sondern auch in der Interaktion mit den Mitspielern. Als sich Rafa Borré und Jesper Lindström wegen eines vermeintlichen Fouls in die Haare bekommen, geht Trapp aus dem Kasten und schlichtet. Als Daichi Kamada frei vor dem Tor viel zu lässig vergibt, staucht Trapp den Japaner über den gesamten Platz lautstark zusammen. Woraufhin sich Kamada in der Folge sehr viel entschlossener vor dem Tor zeigt und mehrfacht trifft. So viel ist klar: Mit Trapp würde die Eintracht nicht nur einen formidablen Keeper verlieren, sondern auch einen Führungsspieler.

"Halleluja"

In der Liga wartet am Sonntag Werder Bremen auf die Eintracht, für die Hessen wäre es Zeit für den ersten Sieg. Auch daher die Intensität, mit der die Hessen zu Werke gehen. Kurze, schnelle Spielformen, Übungen mit nur einem Kontakt, Pressen, Sprinten, Abschließen, Glasner kann es gar nicht schnell und direkt genug gehen. Mehrfach unterbricht er, korrigiert Stellungsspiel und Laufwege, als ein Tor nach seinem Geschmack fällt, ruft er "Halleluja."

Es ist also ordentlich Dampf auf dem Kessel, es geht gut zur Sache. Mit dabei ist auch wieder der zuletzt verletzte Jerome Onguene, ebenso wie Junior Dina Ebimbe, der einen guten, dynamischen Eindruck hinterlässt. Allzu oft zeigt sich aber auch, womit die Hessen auch wochenends zu kämpfen haben: Die Konsequenz im letzten Drittel lässt im Training ebenfalls bisweilen zu wünschen übrig.

Trapp mit Überstunden

Am Ende ist es der von Trapp gescholtene Kamada, der mit seinem Treffer den Arbeitstag beendet. Nicht für Trapp allerdings, der am Abend noch einen Kurzeinsatz beim Charity-Spiel zu erledigen hat. Ein Angebot von Manchester soll es ohnehin noch nicht geben. Ob noch eins kommt, steht in den Sternen. Mittlerweile soll die Eintracht gar mit Trapp über eine Vertragsverlängerung sprechen. Gut möglich also, dass die Fans rund ums Stadion demnächst wieder etwas zu feiern haben, ganz ohne Charity.