Jakic

Gegen Köln hat Eintracht-Trainer Oliver Glasner mit einer Vierer-Abwehrkette gespielt. Gut möglich, dass es nicht das letzte Mal gewesen ist. Für eine Dauerlösung braucht es aber noch einmal Verstärkung.

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Eintracht-Trainer Glasner im ausführlichen hr-Sport-Interview

Eintracht-Trainer Oliver Glasner bei seinem Besuch im Hessischen Rundfunk
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Ein bisschen mehr Zielwasser und Kristijan Jakic wäre sogar zum Matchwinner geworden. Gerade war das Spiel zwischen Eintracht Frankfurt und dem 1. FC Köln nach quälend langer VAR-Unterbrechung wieder angepfiffen worden, da kombinierte sich die Eintracht in den Kölner Strafraum. Eine Ablage von Daichi Kamada erreichte Jakic, der aus zentraler Position abschloss – aber mit seinem viel zu laschen Schuss den 2:1-Sieg liegen ließ.

Als Gewinner kann sich Jakic jedoch trotzdem fühlen, auch wenn es für die Eintracht am Ende nur zum 1:1 reichte. Schließlich stand der Kroate erstmals in dieser Saison in der Startelf und spielte auf der ungewohnten Position als Rechtsverteidiger 90 Minuten durch. "Ich habe selbst auch am Tag zuvor erfahren, dass ich als Rechtsverteidiger spielen würde. Ich hatte dort vorher noch nie gespielt", so Jakic im vereinseigenen Interview.

Glasner sucht noch die passende Lösung

Mit Jakic rechts und Neuzugang Luca Pellegrini links ließ Trainer Oliver Glasner erstmals seit fast einem Jahr mit Viererkette spielen. Nach dem Wechsel von Filip Kostic fehlt den Hessen ein linker Schienenspieler von Format, Pellegrini ist eher der Typ klassischer Linksverteidiger. Und machte seine Sache gegen Köln ordentlich. Das Problem: Auf rechts ist die Personaldecke dünn, Neuzugang Aurelio Buta fällt mit einer Knieverletzung noch wochenlang aus, Althauer Timothy Chandler steht im Herbst seiner Karriere, Ansgar Knauff ist für einen Rechtsverteidiger zu offensiv.

"Die Dreierkette mit dem offensiven Filip Kostic war ein bisschen auf ihn zugeschnitten. Jetzt müssen wir schauen, was am besten zu uns passt", erklärte Glasner im Gespräch mit dem hr-sport seine taktischen Überlegungen. Und der Österreicher gab zu, dass er noch keine abschließende Lösung in Sachen Spielsystem gefunden hat. "Ich bin noch nicht ganz zufrieden mit mir und meinem Trainerteam. Wir müssen noch die richtige Kombination finden."

Kommt noch ein Rechtsverteidiger?

Entsprechend der Notfallplan mit Jakic. Auch der machte seine Sache ordentlich, vor allem in Sachen Abwehrarbeit. In der Offensive jedoch wirkte er oft ein wenig überfordert mit der neuen Rolle. "Es war tatsächlich sehr ungewohnt, vor allem die Laufwege. Ich muss mich erstmal an diese Position gewöhnen", so Jakic.

Gut möglich, dass er dafür weitere Einsätze bekommt. Vielleicht ja schon am Sonntag (17.30 Uhr) in Bremen. Trainer Glasner sagte nach dem Köln-Spiel zumindest: "Speziell in der Viererkette war es im Defensivverhalten eine sehr gute Leistung. Das gilt auch für Kristijan, der überhaupt noch nie dort gespielt hat." Auch Markus Krösche lobte: "Kristijan hat die Rolle angenommen und es gut gemacht."

Auch klar ist aber, dass die Viererkette mit Jakic keine Dauerlösung ist. Ein weiterer gelernter Rechtsverteidiger würde der Eintracht definitv gut tun. Das weiß auch Glasner, auch wenn er darauf verzichtet, öffentlich weitere Verstärkung zu fordern. "Die Wünsche, die ich habe, habe ich schon deponiert", so der Trainer. Nun sei es am Verein zu prüfen, welche dieser Wünsche man noch erfüllen könne. Das Transferfenster ist noch eine Woche geöffnet.