Hier sieht Mario Götze eine von fünf Gelben Karten.

Eintracht Frankfurt muss gegen Borussia Mönchengladbach auf Spielmacher Mario Götze verzichten. Die Gelbsperre wegen Meckerns kommt zur Unzeit für Oliver Glasner. Der Eintracht-Coach hat aber schon eine Idee.

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Eintracht-PK mit kuriosem Ende: Glasner fühlt sich provoziert

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Am vergangenen Samstag hat Mario Götze höchstwahrscheinlich ein Novum in der Fußball-Bundesliga geschafft. Sich zu einer Gelbsperre zu meckern - auch wenn das statistisch kaum zu belegen ist - ist bislang wohl noch keinem Profi gelungen. Und wenn doch, dann muss der Blick in Richtung des inzwischen verstorbenen Walter Frosch gehen, der in der Saison 76/77 27 Gelbe Karten (sehr wahrscheinlich waren es etwas weniger) gesehen haben soll und selbst behauptete, er habe zur Not auch mal den Schiedsrichter angemeckert. Wer weiß, ob es ohne den früheren Kultkicker die Einführung der Gelbsperre überhaupt gegeben hätte...

Gedanken daran helfen der Eintracht aber nicht weiter. Götze hat den Bogen in den vergangenen Wochen mehrfach überspannt. Vier Verwarnungen bekam der 30-Jährige wegen seiner Meckerei mit den Schiedsrichtern, eine weitere gab es, weil er sich vor den Ball stellte und eine schnelle Ausführung eines Freistoßes verhinderte. Der geniale Spielmacher fehlt Eintracht Frankfurt somit für das anstehende schwere Duell am Samstagabend (18.30 Uhr) gegen Borussia Mönchengladbach.

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Der logische Götze-Ersatz heißt Kamada

Als Trainer Oliver Glasner nach der Pleite in Leverkusen gefragt wurde, ob er schon wisse, wie er Götze ersetzen werde, sagte er nur schmunzelnd: "Ja!" Der Österreicher fügte flugs an: "Ich verrate nie die Aufstellung, aber ich weiß es ziemlich genau."

Und dennoch: Der Ausfall des Weltmeisters von 2014 trifft Eintracht in diesem Frühjahr empfindlich. Der Stellvertreter lautet höchstwahrscheinlich Daichi Kamada. Da sich der Japaner aber seit Wochen im Formtief befindet, macht das die Aufgabe für Glasner und seine Mannschaft noch kniffliger. Weitere Optionen, etwa eine Umstellung auf Doppelspitze oder der Einbau eines jungen Spielers wie Faride Alidou, sind theoretisch möglich, aber eher schwer vorstellbar.

Eintracht auf der Suche nach der Leichtigkeit

Mit Götze und Jesper Lindström fehlen Glasner somit zwei Akteure, die beim Auswärtssieg in Mönchengladbach in der Hinrunde überragt hatten. Von dieser Leichtigkeit im Herbst, als zwischenzeitlich in Frankfurt gar vom Fußball 3000 geschwärmt wurde, ist bei den Hessen inzwischen kaum noch etwas zu sehen. In der Rückrunde 2023 trafen die Hessen in der Bundesliga erst zehnmal, neben Randal Kolo Muani (sechs Tore) jubelten nur noch Djibril Sow (zwei), Aurelio Buta (eins) und Kristijan Jakic (mit freundlicher Mithilfe der Bremer).

Jede Torchance muss von der Eintracht hart erarbeitet werden. Mit Ausnahme von Star-Stürmer Kolo Muani kam bisher kein Offensivspieler richtig in Fahrt. Möglicherweise hilft Kamada die final getroffene Entscheidung, seinen auslaufenden Kontrakt in Frankfurt nicht zu verlängern, bei der Formsuche weiter. Götze jedenfalls wird es als Stütze neben ihm jedenfalls nicht tun können.

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Die Eintracht und ihre zwei Gesichter

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