EM-Startelf-Einsatz gegen England? Dauerbrenner Knauff macht schmerzhafte Bekanntschaft mit der Bank
Keiner vom aktuellen deutschen Team bei der U21-EM hat mehr Länderspiele auf dem Buckel als Eintracht-Offensiv-Spieler Ansgar Knauff. Doch bei der EM spielt Knauff bislang nur eine Nebenrolle.
Ausschlafen am Montagmorgen, dieses Privileg haben nicht viele Menschen. Die drei Eintracht-Spieler Nnamdi Collins, Nathaniel Brown und Ansgar Knauff kamen im Kreise der deutschen U21-Nationalmannschaft genau in diesen Genuss. Nationaltrainer Antonio di Salvo hatten allen Spielern, die am Sonntag beim 4:2-Sieg gegen Tschechien auf dem Feld standen und das EM-Viertelfinale klargemacht hatten, für den Montagmorgen frei gegeben.
Doch im Gegensatz zu seinen Kollegen Collins und Brown stand Knauff auch in dieser Partie nicht in der Startelf. Beim 3:0 zum Auftakt gegen Slowenien kam Knauff erst in der 64. Minute in die Partie, gegen Tschechien 20 Minuten vor Schluss. Wie sehr geht ihm die Joker-Rolle gegen den Strich? Gar nicht, ist die Antwort: "Das ist kein Problem für mich. Ich hatte in den letzten Tagen noch ein paar Problemchen aus der Saison mitgenommen, von daher bin ich froh, dass ich die beiden Einsätze gut überstanden habe. Jetzt bin ich bereit für mehr."
Knauff winkt Startelf-Einsatz gegen England
Dieses Mehr könnte Knauff schon am Mittwoch zeigen, im letzten Gruppenspiel gegen England (21 Uhr). Das erste Ziel, das Erreichen des EM-Viertelfinales, ist schon vor dem Anpfiff geschafft, Coach di Salvo wird deshalb einige Stammkräfte der ersten beiden Spiele schonen. Der Eintracht-Dauerbrenner könnte somit in die Startelf rotieren.
Dass einige Spieler bislang wenig zum Einsatz kamen, sorgt bei der U21-Nationalelf jedoch nicht für schlechte Stimmung. Der Frankfurter Offensivspieler glaubt, dass dieser Teamgeist zur großen Stärke bei dieser Europameisterschaft werden könnte: "Wir haben eine sehr gute Energie im Team, da ist auch keiner sauer, wenn er mal nicht von Anfang an spielt. Es gibt nie Stress."
Der gute Teamgeist zeigte sich auch nach dem 4:2-Sieg gegen Tschechien. Anstatt wortlos in den Mannschaftsbus zu traben oder verloren auf dem Handy rumzutippen, feierten die U21-Nationalspieler ein wenig den frühzeitigen Einzug ins EM-Viertelfinale. "Wir haben nach dem Spiel ein bisschen Musik gehört und einfach eine gute Stimmung gehabt. Nun geht es weiter. Das Spiel gegen England wollen wir auch gewinnen, dann geht es ins Viertelfinale", so Knauff.
Knauff peilt K.o.-Spiele an
Die vergangene U21-EM im Jahr 2023 hatte Knauff damals kurzfristig absagen müssen. In einem Testspiel mit der Nationalmannschaft gegen die Schweiz hatte sich der 23-Jährige zuvor das Schlüsselbein gebrochen. "Umso glücklicher bin ich, jetzt hier dabei zu sein."
Nun will sich der Eintracht-Flügelspieler über eine gute Leistung am Mittwoch gegen England für die K.-o.-Spiele bei dieser EM empfehlen. Schon im Viertelfinale wartet eine echte Aufgabe, denn dann wird es die deutsche Elf mit Spanien oder Italien zu tun bekommen. Wenn es da wieder gut läuft, dürfen sie bei der U21-Nationalelf vielleicht ja auch wieder mal ausschlafen.