Lucas Alario (l.), Kolo Muani (M.), Sebastian Polter (r.).

Drei Angreifer von Eintracht Frankfurt glänzten in Europa, zwei neue sind schon da und zwei weitere werden gehandelt: Es könnte voll werden im Sturm der Hessen. Das sind die Kandidaten und die Optionen für Trainer Oliver Glasner.

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Die Saisonabschluss-PK mit Markus Krösche

Markus Krösche am Tisch vor einem Mikrofon sitzend.
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Eintracht Frankfurts Kader für die kommende Saison nimmt immer mehr Gestalt an. Nach den festen Zugängen, um unter anderem Randal Kolo Muani, berichten mehrere Medien über mögliche weitere Verpflichtungen des Europa-League-Siegers. Wie ist der Stand und wie könnte die Offensive aussehen? Hier gibt es den Überblick.

Lucas Alario

Der 29 Jahre alte Argentinier will Bayer Leverkusen verlassen. Die Eintracht war schon vor Jahresfrist am Angreifer interessiert, nun sollen die Verhandlungen laut kicker weit fortgeschritten sein. Die Ablöse läge demnach bei 6,5 Millionen Euro, aber: Noch ist der Deal nicht fix und auch aus Italien und Spanien soll es Interessenten geben. Alario schoss zwar nur sechs Tore in 27 Spielen, zeigte aber mit zwei Treffern in den letzten beiden Saisonspielen zuletzt eine gute Form. Er gilt als klassischer Mittelstürmer und würde die zentrale Rolle in einem Dreier-Angriff übernehmen können.

Sebastian Polter

Mehrere Medien wie Sky und Bild hatten bereits Ende Mai von einer Einigung zwischen Polter und der Eintracht berichtet. Bislang wurde immer noch kein Vollzug gemeldet, doch der 31-Jährige soll bei den Frankfurtern wohl einen Vertrag bis 2025 erhalten. Bei Polters aktuellem Klub VfL Bochum wird derzeit noch die Nachfolge von Sportchef Sebastian Schindzielorz diskutiert, der Ruhrgebietsklub soll wohl eine Ablösesumme zwischen einer und zwei Millionen Euro verlangen. Polter bringt Bundesliga- und England-Erfahrung mit, stand in 33 Spielen auf dem Rasen und schaffte zwölf Scorer-Punkte (zehn Tore, zwei Vorlagen). Auch er gilt als klassischer Strafraumstürmer.

Randal Kolo Muani

Der 23 Jahre alte Franzose hat bereits einen Vertrag bei den Hessen bis 2027 unterschrieben. In der französischen Liga gelangen ihm zwölf Tore und fünf Vorlagen für Nantes - trotz Ungereimtheiten innerhalb des Vereins über seinen Wechsel bestätigte Muani seine starken Leistungen. Er kommt als französischer Pokalsieger und kann im Zentrum agieren, aber durch sein Tempo auch eine Bereicherung über Links- und Rechtsaußen sein.

Faride Alidou

Mit dem Hamburger SV verpasste Alidou den Aufstieg in die Bundesliga, am dritten Platz der Hanseaten hatte der 20-Jährige aber seinen Anteil: Er schoss zwei Tore und bereitete sieben vor. In der Rückserie bekam er allerdings immer seltener eine Chance von Beginn an, in der Relegation wurde er nicht eingesetzt. Der U21-Nationalspieler wird daher auch Zeit benötigen, sich an die Bundesliga zu gewöhnen. Die Eintracht hat ihn mit einem Vertrag bis 2026 ausgestattet. Seine präferierte Position ist jene auf der Außenbahn.

So geht es weiter

Sportvorstand Markus Krösche kündigte in der Sport Bild am Mittwoch weitere Verpflichtungen an: "In der Offensive wird auf jeden Fall etwas passieren. Wir brauchen Spieler, die am Sechzehner, auf engem Raum und unter Druck Lösungen haben." Den bereits im Kader stehenden Angreifern Ragnar Ache, Ali Akman und Goncalo Paciencia wird derzeit kein Startplatz in der Offensive zugetraut - gut möglich, dass sich also auch noch etwas auf der Abgabenseite tut.

So könnten sie spielen

Die Eintracht spielte in den entscheidenden Europa-League-Spielen mit Jesper Lindström (alternativ Jens Petter Hauge) und Daichi Kamada hinter Rafael Borré. Kamada aber, so deutete es Krösche an, könnte die Eintracht in diesem Sommer verlassen. Der Klub ist auf Transfereinnahmen angewiesen, Kamada hat sich schon im vergangenen Sommer mit einem Wechsel beschäftigt, wie er in einem Interview mit heimischen Medien berichtete. Mit Verpflichtungen in der Offensive hätte die Eintracht einem Weggang des Japaners allerdings vorgebaut: Alidou oder Kolo Muani könnten hängend hinter der Sturmspitze agieren.

Finalheld Borré dürfte durch die Meriten der abgelaufenen Saison erst einmal vorne gesetzt sein - vor Kolo Muani oder den möglichen Neuen Alario oder Polter. Denkbar ist aber auch, dass die Eintracht auf ein 4-4-2-System umstellt. Glasner probierte die Viererkette schon im vergangenen Jahr aus, ein Weggang von Filip Kostic könnte das Experiment aufleben lassen. In diesem Fall würde sich Borré als laufstarker Angreifer in einem Duo mit einem klassischen Strafraumstürmer wie Alario oder Polter ergänzen.