Hoffnung kommt plötzlich von der Bank Eintracht geht mit Aufstellungs-Dilemma ins Freiburg-Finale

Beim frustrierenden Eintracht-Remis gegen St. Pauli tauchen drei Einwechselspieler als überraschende Lichtblicke auf. Sie hätten sich einen Startelfplatz beim Finale in Freiburg verdient. Bloß passen sie eigentlich nicht zum erwarteten Spielverlauf.

Zunge raus: Frankfurts Torschütze Michy Batshuayi (links) und Can Uzun.
Zunge raus: Frankfurts Torschütze Michy Batshuayi (links) und Can Uzun. Bild © Imago Images
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Fotocollage: zwei Vereinslogos nebeneinander: links Eintracht Frankfurt, rechts Hamburg St.Pauli. Im Hintergrund unscharf ein Symbolbild des Frankfurter Fußballstadions.
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Die Frankfurter Verantwortlichen, allen voran Eintracht-Trainer Dino Toppmöller und Sportvorstand Markus Krösche, taten im Anschluss an dieses ernüchternde 2:2 gegen den FC St. Pauli wirklich alles dafür, Positivität in die hiesige Fußballwelt zu entsenden. Sie stellten das Gute im Schlechten heraus, lobten vor allem Moral und Comeback-Qualitäten ihres Teams. Und so verkam diese verbale Analyse ehrlicherweise doch zur mühsamen Krümelsuche in einem nur schwer verdaulichen Mahl.

Denn: Das war schlicht nicht gut genug von der Eintracht am frühen Sonntagabend, auf jeden Fall weit weg von einer Champions-League-Reife. Nicht umsonst sind auch die Nutzer von hessenschau.de gespalten, glaubt bei einer Umfrage etwa die Hälfte an eine Königsklassen-Teilnahme der Eintracht (Stand Montag, 11.15 Uhr), während die andere nur das Schlimmste befürchtet, nämlich eine Niederlage und die damit wohl endgültig vergeigte Königsklassen-Teilnahme. Ganz unwahrscheinlich ist’s jedenfalls nicht.

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Batshuayi, Chaibi und Uzun überzeugen

Bei der Fahndung nach dem Hoffnungsbringenden stießen die Eintracht-Bosse zu Recht aber auf die Einwechselspieler. Michy Batshuayi etwa erzielte zwei Tore, von denen jedoch nur eines zählte, war dem anderen, dem vermeintlichen Siegtreffer, doch ein Handspiel vorausgegangen. Fares Chaibi, oft gescholten für seine schlurfend vorgetragenen Einsätze, belebte die Partie zudem mit klugen Pässen. Er war in den finalen Minuten des Spiels ständig am Ball, der Dreh- und Angelpunkt der Eintracht. Und auch Can Uzun hatte gute Momente, wenn er von der linken Seite in die Mitte zog.

Manch ein Beobachter krittelte deshalb herum, Toppmöller hätte das Trio schon früher auf den Platz schicken sollen, zum Beispiel zur Pause. Er hätte das System zeitiger anpassen und nicht noch einige Minuten der zweiten Hälfte verschwenden sollen. Seltsam war es allemal, dass sich Mittelstürmer Batshuayi kurzzeitig als Rechtsaußen austoben sollte. Nun ja, rum ist rum.

Einwechselspieler haben "es alle gut gemacht"

Lobende Worte gab es für den seit seinem Winter-Wechsel bisher weitestgehend enttäuschenden Belgier dennoch. Toppmöller hob die "gute Boxqualität" von Batshuayi hervor, während Krösche sagte: "Die Qualität in engen Situationen wie beim Tor hat Michy. Da hilft seine Erfahrung." Alles in allem hätten es die Einwechselspieler "alle gut gemacht".

Derart gut sogar, dass Toppmöller mit Blick auf das Endspiel von Freiburg, in dem die Eintracht mindestens einen Punkt erringen muss für den sicheren Champions-League-Einzug, über taktische Veränderungen nachdenken sollte. Denn wie schon zuletzt in Mainz kamen einige Stammspieler nicht an ihr Niveau heran, Jean-Matteo Bahoya auf links bei weitem nicht, auch Ansgar Knauff agierte auf rechts unglücklich.

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Zwei Stürmer in Freiburg?

Wäre es nun der, sagen wir, 15. oder auch 26. Spieltag, Toppmöller könnte womöglich doch zwei statt einem Stürmer aufbieten, dazu einen klaren Zehner statt zweier flinker Außenangreifer. Doch: Es ist nun mal das letzte Halali dieser kräftezehrenden Saison. Will man da wirklich nochmal vieles umwerfen?

Zumal dann, wenn die Eintracht bei den zum Siegen verdammten Breisgauern eben jene Spielstatik mit mehr Räumen zum Kontern erwarten kann, die eigentlich den Sprintern Bahoya und Knauff zugutekommt und eher nicht spielstärkeren und langsameren Leuten wie Chaibi, Uzun oder auch Batshuayi. Ein Aufstellungs-Dilemma vor dem Finale furioso.

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Toppmöller
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Quelle: hessenschau.de