Mainzer Fans halten ihre Schals in die Höhe. Auf einem steht: "Mainz bleibt Mainz"

Der FSV Mainz 05 hat angekündigt, für mehr "Heimspielgefühl" im Stadion sorgen zu wollen. Was das für den Gästeanhang von Eintracht Frankfurt am Sonntag bedeutet? Sie erhalten mit Fan-Utensilien nur noch zu bestimmten Stadionbereichen Zutritt.

Fußball in seiner reinen Form verbindet. Das ist zumindest die romantische Vorstellung vieler Fans. Man geht ins Stadion, trifft auf Anhänger der gegnerischen Mannschaft, es wird gefrotzelt und gehöhnt, so richtig zur Sache geht es dann aber nur auf dem Platz. In der Realität wird das Aufeinandertreffen von verschiedenen Fan-Lagern aber immer mehr unterbunden. So nun auch in Mainz.

Keine Gäste-Trikots im Familienblock mehr

Beginnend mit dem Heimspiel gegen Eintracht Frankfurt am Sonntag (15.30 Uhr) haben die Rheinhessen angekündigt, "Maßnahmen für mehr Heimspielgefühl" treffen zu wollen. Die Übersetzung des Marketing-Sprechs: Wer erkennbarer Eintracht-Fan ist, darf künftig nicht mehr in die "Heimbereiche" der 05er.

In den Support-Zonen, also dort, wo der lautstarke Mainzer Anhang regiert, sind Schals und Trikots anderer Vereine schon länger verpönt. So weit, so verständlich. Das wird schließlich in allen Stadien so gehandhabt. Nun wird das Trikot-Verbot aber auch auf die Familienblöcke A und O sowie die Komfort-Sitze in Block B ausgeweitet. Wer also mit Kind, Kegel und dem liebgewonnen Schwippschwager aus Frankfurt gerne gemeinsam das Spiel schauen will, muss sich künftig einen anderen Platz suchen. Oder den entfernten Verwandten und Anhang bitten, nicht in Frankfurt-Klamotten zu kommen.

Eingänge sind Tabu, Restaurants auch

Eintracht-Fans können sich auch darauf einstellen, dass die Eingänge West, Süd-West und Nord für sie am Sonntag tabu sind. Auch ins Restaurant Hasekaste, ins Fanzelt Schobbeschachtel und den angeschlossenen Biergarten werden die erkennbaren Frankfurt-Supporter nicht mehr eingelassen. Zur Durchsetzung der Kleiderordnung wird der FSV "auf den verstärkten Einsatz seines Ordnungsdienstes" setzen.

Als Drohung möchten die Mainzer das allerdings nicht verstanden wissen: Die Maßnahmen, so heißt es, "sollen keinesfalls eine Abkehr sein von der positiven Willkommenskultur, die sich über viele Jahre in Mainz etabliert hat".