Ali Akman, Antonio Foti und Jens Petter Hauge

Eintracht Frankfurt hat im Sommer einige Profis verliehen, damit sie Spielpraxis sammeln können. Das hat nicht bei allen geklappt. Ein Überblick.

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Was machen die Eintracht-Leihspieler in der Fremde?

Ragnar Ache in Leverkusen
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Daichi Kamada ist das Musterbeispiel. Als der Mittelfeldspieler 2017 zur Eintracht stieß wurde schnell klar: Hier wird er sich nicht auf Anhieb durchsetzen. Das japanische Leichtgewicht kam in seiner Premieren-Saison gerade mal auf drei Kurzeinsätze. Das hatten sich alle Beteiligten sicherlich anders vorgestellt.

Die Konsequenz: Die Eintracht verlieh Kamada zu St. Truiden nach Belgien, wo er richtig aufblühte. Nach 24 Ligaspielen und 12 Saisontoren kam der Offensivspieler zurück nach Frankfurt und spielte sich in der Mannschaft fest. Heute ist der Japaner absoluter Leistungsträger beim Champions-League-Klub.

Was mit Kamada geklappt hat, soll auch bei anderen jungen Talenten funktionieren. So zumindest die Hoffnung bei den Verantwortlichen in Frankfurt. Im Sommer wurden gleich vier junge Eintracht-Spieler verliehen, Igor Matanovic ist bereits in seinem zweiten Leihjahr auf St. Pauli. Der hr-sport hat sich angeschaut, ob einer von ihnen schon ähnliche Entwicklungsschritte wie einst Kamada gemacht hat.

1. Jens Petter Hauge

Er gilt als einer der teuersten Eintracht-Transfers jemals, überzeugen konnte Jens Petter Hauge in seiner Premierensaison in Frankfurt aber nicht. Also schickte ihn der Bundesligist im Sommer nach Belgien zu KAA Gent. Dort zeichnet sich aber leider ein ähnliches Bild ab.

Hauge ist auch beim Fünften der Jupiler League nur Ersatz. Wenn überhaupt. Der Norweger stand in 17 Ligaspielen nur 11-mal im Kader und kam sogar nur acht Mal zum Einsatz – maximal für 45 Minuten. Auf sein erstes Tor wartet der Offensivspieler genauso wie auf seine erste Vorlage. Bei fünf Conference-League-Auftritten konnte er immerhin zwei Tore vorbereiten – eines gegen Djurgårdens IF aus Schweden, eines gegen Molde FK aus Norwegen. Das dürfte kaum ausreichen, um kommende Saison bei der Eintracht zum Stammspieler zu avancieren.

2. Ragnar Ache

Deutlich besser läuft es beim gebürtigen Frankfurter Ragnar Ache. Der Mittelstürmer ist bei Greuther Fürth in der 2. Bundesliga aktiv und stand in allen Spielen der Hinrunde auf dem Platz. Ache ist beim Zweitliga-Zehnten angekommen. Zwar ist seine Tor-Quote (2) und seine Assist-Quote (2) noch ausbaufähig, das Gute ist aber immerhin, dass Ache endlich mal längere Zeit verletzungsfrei ist. Ob er ab Sommer eine Alternative für das momentane Ein-Mann-Sturm-System der Eintracht ist, ist dann wieder eine ganz andere Frage.

3. Ali Akman

Beim türkischen Talent Ali Akman scheint diese Frage eindeutiger zu sein. Der Stürmer ist bereits zum zweiten Mal ausgeliehen. Nach einer Saison beim niederländischen NEC Nijmegen (28 Spiele, 6 Tore) kickt Akman inzwischen wieder in der Türkei. Bei Zweitligist Göztepe kommt er bislang auf zehn Ligaspiele und kein einziges Tor. Die Türken haben eine Kaufoption für den Angreifer. Für die Eintracht wird der 20-Jährige wohl nie ein Spiel bestreiten.

4. Antonio Foti

Auf den 19-Jährigen hält die Eintracht große Stücke. Der Youngster soll behutsam aufgebaut werden und ist gleich für zwei Saisons an Hannover 96 in der zweiten Liga verliehen. Gleich in seinem ersten Spiel schoss der Zyprer sein erstes Tor für die Niedersachsen. Sein Durchbruch lässt aber noch auf sich warten. Fünf Einsätze, einmal von Beginn an: So liest sich die bislang noch überschaubare Statistik des Youngsters. Könnte besser sein, aber auch viel schlechter. Die Eintracht-Verantwortlichen werden die weitere Entwicklung Fotis sicherlich genau verfolgen.

5. Igor Matanovic

Auch Igor Matanovic ist für zwei Spielzeiten verliehen worden, allerdings schon im Sommer 2021. Auf St. Pauli sollte der Stoßstürmer Spielzeit sammeln. Immerhin das ist ihm schon gelungen. Im Vergleich zu seinen 18 Einsätzen in der vergangenen Saison stand Matanovic in diesem Jahr bereits 15-mal auf dem Feld, davon sechs Mal in der Startelf. Das große Manko: Ein Tor erzielte er in der laufenden Saison noch nicht.

Beim Liga-15. gab es deshalb zuletzt kritische Töne. Dennoch sei man weiter von den Qualitäten des Eigengewächses überzeugt, so Pauli-Präsident Oke Göttlich. Ähnlich dürfte das die Eintracht sehen, die den inzwischen 19 Jahre alten Hamburger mit einem Vertrag bis 2026 ausgestattet hat.