Patrick Schaaf

Die SG Barockstadt Fulda-Lehnerz spielt bislang eine echte Sahnesaison in der Regionalliga. Die Hessen formulieren keine neuen Saisonziele. Kapitän Patrick Schaaf sagt aber: "Wir würden uns nicht gegen den Aufstieg wehren."

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aalen - einrtacht
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Es war eines dieser Spiele, die eine Saison in eine ganz besondere Richtung lenken können: Hessenderby gegen den TSV Steinbach Haiger, ein früher Rückstand gegen eines der Top-Teams der Liga, doch dann drehte die SG Barockstadt Fulda-Lehnerz ordentlich auf, und die Partie gleich mit. Am Ende stand es 3:1 für die Osthessen, der bereits fünfte Sieg in dieser Spielzeit.

Es ist bis hierhin eine echte Sahnesaison, die die SG Barockstadt spielt. Neun Spiele, 17 Punkte, aktuell grüßen die Osthessen von Tabellenplatz drei, punktgleich mit dem Spitzenreiter Eintracht Frankfurt II. Und das im erst zweiten Jahr der Ligazugehörigkeit. "Wir haben einen enormen Schritt gemacht", sagt Kapitän Patrick Schaaf im Gespräch mit dem hr-sport zum aktuellen Höhenflug.

"Das ist ein enormer Vorteil"

Und Schaaf muss es wissen, schließlich kickt der defensive Mittelfeldspieler seit stolzen elf Jahren im Verein. Den guten Saisonstart führt er zu weiten Teilen auf den Teamgeist zurück. "Wir sind eine geschlossene Mannschaft, der Kern spielt seit Jahren zusammen", sagt der 34-Jährige. "Wir sind gemeinsam aufgestiegen, kennen uns ganz genau und wissen, was wir können. Das ist ein enormer Vorteil gegenüber Mannschaften, die jedes Jahr zehn Abgänge und zehn Zugänge haben."

Zumal ebenjener Kern anscheinend optimal ergänzt wurde. Im ersten Jahr in der Regionalliga habe man viele Punkte aus der Euphorie heraus geholt, oder weil die Gegner die SG unterschätzten. "Aber jetzt sind wir viel breiter aufgestellt. Letztes Jahr hatten wir einen Stamm, der gefühlt jedes Spiel spielen musste. Der aktuelle Kader gibt uns viel mehr Möglichkeiten", so Schaaf.

"Wir würden uns nicht gegen den Aufstieg wehren"

Bestes Beispiel: die Offensive. Mit Linksaußen Marius Köhl, der aus Koblenz kam, und Mittelstürmer Moritz Dittmann, der von Thüringenligist SGG Schweina nach Fulda wechselte, liegen zwei Neuzugänge mit je fünf Toren auf dem geteilten ersten Platz der internen Torjägerliste. "Marius ist sehr torgefährlich, auch Moritz hat gezeigt, dass er enorme Qualitäten hat. Aber ich möchte niemanden hervorheben. Ich kann allen ein Lob aussprechen", so Schaaf.

Hinzu kommt die ausgeglichene Liga, in der die Barockstädter ihre Punkte sammelten, während der ein oder andere Favorit nicht recht in Tritt kommt. Mit dem Ergebnis, Teil der Spitzengruppe zu sein. An den Saisonzielen ändert das in Fulda allerdings erst einmal nichts. "Wir würden uns nicht gegen den Aufstieg wehren. Aber das sind natürlich Träumereien", sagt Schaaf, der auf die Rahmenbedingungen in Fulda verweist. "Die Hälfte der Spieler arbeitet noch oder studiert. Das sind Gegebenheiten, die Profifußball ein Stück weit unmöglich machen. Bei Steinbach hat am Freitag bestimmt niemand noch vier Stunden im Büro gesessen."

Topspiel gegen den Tabellenzweiten

Und so bleiben die Ziele überschaubar. Vorerst. "Wir wollen so schnell wie mögliche 40 Punkte haben. Je schneller wir das erreicht haben, desto schneller können wir uns neue Ziele setzen", sagt Schaaf. Die Punkte 18 bis 20 können die Hessen dabei schon am Samstag (14 Uhr) erreichen, und die Tabellenführung gleich mit, wenn es zum Spitzenspiel gegen den Tabellenzweiten Stuttgarter Kickers kommt.