Audio

Kevin Trapp: "Gegentore sind sehr ärgerlich"

Kevin Trapp mit versteinertem Blick. Im Hintergrund bejubeln die Ukrainer den Treffer.

Beim 1000. Länderspiel der Deutschen Nationalmannschaft durfte Eintracht-Torhüter Kevin Trapp von Beginn an ran. Doch während des Freundschaftsspiels gegen die Ukraine musste er gleich drei Mal hinter sich greifen.

In der 56. Minute stand Kevin Trapp wie versteinert in seinem Strafraum, die Arme in die Hüfte gestützt, der Blick ging ins Leere - so hatte er sich seinen ersten Einsatz bei der Nationalmannschaft nach 15 Monaten wohl nicht vorgestellt. Zu diesem Zeitpunkt mussten Trapp und die deutsche Nationalmannschaft gerade den dritten Gegentreffer hinnehmen.

So oft musste der Keeper in der vergangenen Saison mit Eintracht Frankfurt nur selten den Ball aus dem Netz holen. Ausgerechnet aber auch am vierten Spieltag in Bremen (damals 4:3) im Weserstadion - also genau dort, wo am Montagabend das Freundschaftsspiel gegen die Ukraine (3:3) stattfand.

"Haben uns mit den Gegentoren selbst aus dem Spiel gebracht"

"Es ist sehr ärgerlich, weil die Gegentore aus zu leichten Situationen entstanden sind. Damit haben wir uns selbst aus dem Spiel gebracht", sagte Trapp nach der Partie. Auch wenn seinem Team in letzter Minute noch der 3:3-Ausgleich gelang, überwog bei Trapp nach Schlusspfiff spürbar die Enttäuschung.

Dabei startete das Spiel aus deutscher Sicht eigentlich gut: In der sechsten Spielminute brachte Niclas Füllkrug das DFB-Team in Führung. Die Freude über den Führungstreffer hielt jedoch nicht lange an. Erst erzielte Viktor Tsygankov einen sehenswerten Ausgleichstreffer (18.) ins linke untere Eck und fünf Minuten später fälschte Antonio Rüdiger den Ball unglücklich ins eigene Tor ab. Beide Male gab es für Trapp wenig zu halten. Dennoch verdüsterte sich seine Miene zunehmend.

Von Fassungslosigkeit zum Ausgleich in letzter Minute

In der 56. Minute versprang Matthias Ginter der Ball bei der Annahme im eigenen Strafraum, die Ukrainer reagierten schnell und letztlich schob Tsygankok ins deutsche Tor ein. Trapp und die deutsche Abwehr waren ausgespielt. Der Keeper schaute fassungslos.

"Sicherlich ist das ärgerlich. Was für uns spricht, ist, dass wir es hintenraus mit der guter Einstellung zumindest nicht verloren habe", so Trapp. Kai Havertz (83.) und Joshua Kimmich (90. +1.) hatten mit ihren Treffern in den Schlussminuten immerhin noch das 3:3-Unentschieden gerettet. Das Experiment mit der erstmals seit langem getesteten Dreierkette in der Abwehr wollte Trapp hinterher nicht als gescheitert betrachten. "Wir wollen variabel sein", so der Frankfurter.

Bundestrainer Hansi Flick sah auch die "zu einfachen Gegentore" als Hauptgrund für das Unentschieden. Einen Vorwurf machte er Keeper Trapp nicht. Dennoch: Nach 15 Monaten ohne DFB-Einsatz konnte der Frankfurter nicht viel Eigenwerbung für sich machen.