Hessenpokal-Finale gegen Kassel Die Saison des SVWW steht auf dem Spiel
Nach einer weitgehend enttäuschenden Saison in der 3. Liga will der SV Wehen Wiesbaden die Spielzeit mit dem Hessenpokal-Sieg zu einem versöhnlichen Ende bringen. Der DFB-Pokal lockt, der Rasen im Endspiel-Stadion bereitet Kopfschmerzen.
Auch beim SV Wehen Wiesbaden schwelgt man beim Stichwort DFB-Pokal gerne in Erinnerungen. Siege gab es in den vergangenen Jahren gegen den Hamburger SV, Borussia Dortmund, RB Leipzig oder den 1. FSV Mainz 05 zwar keine. Ein volles Stadion, gute Stimmung und zumindest für 90 Minuten ein Hauch von Bundesliga-Fußball lassen die Herzen beim SVWW aber noch heute höherschlagen.
"Das sind großartige Erinnerungen, die wir in der nächsten Saison gerne wieder sammeln würden", sagte Wiesbadens Trainer Nils Döring vor dem Hessenpokal-Finale am Samstag (17.30 Uhr) gegen den Südwest-Regionalligisten Hessen Kassel. Der Sieger dieses Duells, das im Stadion des FSV Frankfurt am Bornheimer Hang ausgetragen wird, darf genau das tun. Der Hessenpokal-Sieger ist automatisch für den DFB-Pokal qualifiziert.
Kassel kann, Wehen muss
Während die Teilnahme am bundesweiten Pokal-Wettbewerb für Hessen Kassel nach dem erfolgreichen Klassenerhalt die Krönung der Saison wäre, sieht die Ausgangslage für die Wiesbadener deutlich anders aus. Tabellenplatz neun in der 3. Liga ist im ersten Jahr nach dem Abstieg eher enttäuschend. Sollte jetzt auch noch das Finale gegen einen unterklassigen Gegner verloren und damit der DFB-Pokal verpasst werden, wäre das Jahr zum Vergessen perfekt.
Die Saison sei nach dem Umbruch nicht leicht gewesen, betonte auch SVWW-Coach Döring. "Wir hatten eine Delle in der Leistungskurve, am Ende hat uns ein stückweit die Konstanz gefehlt." Positiv ausgedrückt: Der SVWW kann die Saison retten und zu einem versöhnlichen Ende bringen. Im Umkehrschluss heißt das aber auch, dass ein Sieg Pflicht ist. "Es geht für den Verein auch um Geld und Prestige", so Döring.
Rasen-Ärger beim SVWW
Neben dem Gegner aus Kassel, der unter Coach René Klingbeil einen furiosen Schlussspurt hinlegte und den fast nicht mehr für möglich gehaltenen Klassenverbleib eintütete, gibt es auf dem Weg in den DFB-Pokal aber noch einen weiteren potenziellen Stolper-Grund: den Rasen im Frankfurter Stadion.
"In unserem Halbfinale gegen den FSV war der Rasen nicht nur stumpf, sondern ein Teil des Spielfelds auch nicht gemäht, weil anscheinend der Rasenmäher kaputt war. Das fand ich schon außergewöhnlich", beklagte Döring vor der Rückkehr nach Bornheim den schlechten Untergrund. Eine Ausrede, auch das betonte der Übungsleiter, dürfe das Grün aber natürlich nicht sein. "Wir müssen die Rahmenbedingungen annehmen." Für den SVWW steht viel auf dem Spiel.