Löwen Frankfurt

Die Löwen Frankfurt stehen in der DEL als Aufsteiger auf einem starken sechsten Platz. Nach wochenlangem "Überlebens-Modus" wollen die Hessen nun den nächsten Schritt wagen. Auch die Hoffnung auf eine neue Arena lebt.

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Wie fällt die bisherige Saison-Bilanz der Löwen Frankfurt aus?

Franz-David Fritzmeier
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Bei den Löwen Frankfurt schließt sich der Kreis. Im ersten Saisonspiel nach dem Aufstieg in die Deutsche Eishockey Liga (DEL) fertigten sie die Grizzlys Wolfsburg in deren Halle mit 5:2 ab. Mit dem nächsten Heimspiel jetzt am Donnerstag (19.30 Uhr) eben gegen jene Wolfsburger ist für die Löwen die Hälfte der Hauptrunde gespielt. Die Bilanz fällt äußerst positiv aus. Die Löwen liegen - für einen Aufsteiger - auf einem starken sechsten Tabellenplatz, direkt hinten dem nächsten Gegner aus Wolfsburg.

"Wir haben den Spirit aus der Aufstiegssaison mitnehmen können", freute sich Sportdirektor Franz-David Fritzmeier am Mittwoch in einem Pressegespräch. Bislang sei bei den Löwen - trotz aller Widrigkeiten - alles sehr nach Plan gelaufen. "Wir sind gut in die Saison gestartet und haben zuletzt die Zeit, in der wir teilweise auf acht oder neun verletzte Spieler verzichten mussten, sehr gut überstanden." Da hätten auch die Nachverpflichtungen der beiden Offensivspieler Chad Nehring und Jerry D'Amigo sehr geholfen.

Vom Überlebensmodus zur vollen Kapelle

Die Löwen Frankfurt spielen bislang eine äußerst konstante Saison, mit zuletzt drei Siegen hintereinander. Fritzmeier: "So muss es jetzt auch weitergehen. Nachdem wir während der letzten Zeit durch die vielen Verletzten eher im Survival-Modus waren, können wir jetzt mit voller Kapelle auch wieder besser werden". Viele Spieler kehren zurück, für einige wenige wie Reece Scarlett oder Brendan Ranford kommt das Wolfsburg-Spiel noch zu früh.

Als Saisonziel haben die Löwen den Klassenerhalt ausgegeben. Dabei will Fritzmeier - trotz der aktuellen Erfolge - bleiben. Sollten die Löwen am Ende der Hauptrunde Anfang März unter die ersten Acht in der Tabelle kommen und sich für die Play-offs qualifizieren, wäre das ein sensationeller Erfolg. Doch das wird äußerst schwer: "Die Liga wird stärker, es wird ein ganz harter Fight bis zum Schluss. Die Abstände nach oben und unten sind ziemlich gering."

Löwen-Dauerbrenner: Sportdirektor Fritzmeier und Torwart Hildebrand

Die Löwen Frankfurt überzeugen durch ihre Beständigkeit. Zum einen auf dem Eis. Ein echter Dauerbrenner ist Torwart Jake Hildebrand. Der US-Amerikaner stand bei den Löwen in dieser Saison stolze 1.403 Minuten auf dem Eis, so viel wie kein anderer Goalie in der DEL. "Jake war schon in den Play-Off-Spielen der vergangenen Saison überragend und er hat sich jetzt in der DEL nochmal gesteigert", so Fritzmeier.

Löwen-Torwart Jake Hildebrand

Gute Leistungen wecken Interesse, so sollen die Eisbären Berlin ein Auge auf Hildebrand geworfen haben. Doch Fritzmeier sieht gute Chancen, Hildebrand in Frankfurt zu halten, auch wenn er weiß: "Wenn Berlin, Mannheim, Köln oder München das Portemonnaie aufmachen, dann sind wir im Moment noch nicht in der Lage, da mitzubieten."

Fritzmeier selbst ist der Dauerbrenner auf der Management-Ebene. Gerade eben wurde der Vertrag des Sportdirektors für drei weitere Jahre verlängert. "Ich bin ja schon seit Dezember 2017 in dieser Funktion bei den Löwen. Nun hat sich mein Vertrag bis zum April 2026 verlängert. Also, wenn der neue Vertrag dann beendet ist, wären es achteinhalb Jahre." Eine stolze Zahl im Sport-Business. Eine große Hoffnung hat der Sportdirektor für die kommenden drei Jahre: eine neue Arena.

Löwen-Halle platzt aus allen Nähten

Die Fans rennen den Löwen die Bude ein. Zuletzt bei den Topspielen gegen die Adler Mannheim und die Eisbären Berlin war die Eissporthalle am Frankfurter Ratsweg mit jeweils 7.000 Zuschauerinnen und Zuschauern ausverkauft. Auch sonst verzeichnen die Löwen einen satten Zuwachs. Mit einem Schnitt von 5.600 Zuschauern pro Spiel rangieren die Frankfurter in der DEL-Zuschauertabelle auf dem fünften Platz, hinter den Großkopferten der Liga aus Köln, Berlin, Mannheim und Düsseldorf.

Fans der Löwen Frankfurt

Doch wann kommt endlich eine größere, moderne Arena für die Löwen? Das ist die Frage, die sich Fritzmeier immer und immer wieder stellt. Die Diskussionen um eine Sport-Multifunktions-Halle in Frankfurt laufen seit annähernd 20 Jahren. Doch der Sportdirektor hat die Hoffnung nicht aufgegeben: "Es ist alles eine Geduldssache, ich bin mir aber sicher, dass im Hintergrund alles getan wird, dass wir irgendwann die neue Halle haben."

Die Löwen hätten sportlich große Schritte getan, man wolle sich in der DEL etablieren. Da komme man unweigerlich auf die Hallen-Frage. "Ich kann es mir einfach nicht anders vorstellen, dass es hier in der Metropole Frankfurt nicht zeitnah eine große Arena gibt. Ich habe großes Vertrauen in die Leute, die daran arbeiten." Doch auf absehbare Zeit werden die Löwen in der alten Halle spielen. Am Donnerstag im Duell gegen den Tabellennachbarn Wolfsburg wollen sie den nächsten Schritt machen.