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Sebastian Thomas fährt selbstbewusst zu den Deutschen Meisterschaften

Sebastian Thomas heschtet nach dem Ball.

Der TSV Pfungstadt ist so etwas wie der FC Bayern des Faustballs. Kommende Woche können die Südhessen ihren sechsten deutschen Meistertitel in Folge holen. Helfen soll dabei die Geheimwaffe Melkfett.

Die Faustballer des TSV Pfungstadt sind das Maß aller Dinge in ihrer Sportart. Sowohl die Frauen als auch die Männer spielen in der obersten deutschen Klasse - in der 1. Bundesliga. Dabei blickt der Verein auf eine lange Tradition zurück: Seit 1900 wird in der südhessischen Stadt die Sportart betrieben, die der Laie wohl als eine Art "Volleyball auf Rasen" bezeichnen würde.

Am kommenden Wochenende kann nicht nur die Tradition des TSV fortgesetzt werden, sondern auch dessen Siegesserie: In Unterhaugstett (Schwarzwald) wollen die Pfungstädter Männer auf dem Feld Deutscher Meister werden. Seit 2010 haben sie nur einmal diesen Titel nicht geholt. Zuletzt fünf Mal in Folge. Keine Frage: Der TSV ist Favorit.

"Die Frage nach dem Deutschen Meister wird über uns geklärt"

Sebastian Thomas wird am kommenden Wochenende auch auf dem Platz stehen und ist sich sicher: "Die Frage nach dem Deutschen Meister wird über uns geklärt." Arrogant will der 33-Jährige dabei nicht klingen, selbstbewusst ist er aber auf alle Fälle. "Ich glaube, dass wir ganz gute Karten haben, den Titel neu zu gewinnen, wenn bei uns alles läuft", so Thomas im Gespräch mit dem hr-sport. Der Zuspieler wird gemeinsam mit seinem Bruder Patrick Thomas auflaufen.

Die Gebrüder Thomas beim Faustball spielen.

Durch ihren Tabellenplatz eins in der Saison und die Siege in den Playoffs sind die Pfungstädter bereits für das Halbfinale der Deutschen Meisterschaften gesetzt. Dort treffen sie am Samstag (16.15 Uhr) entweder auf den TSV Hagen oder Gastgeber TV Unterhaugstett - jenes Duell wird am Samstagvormittag ausgetragen.

Geheimwaffe: Melkfett

Trotz bester Karten fürs Turnier will Thomas auf seine Geheimwaffe nicht verzichten: Melkfett. Denn wegen des heißen Sommers sind die Rasenplätze der Faustballer sehr trocken. "Aufgund unseres Nischendaseins haben wir oftmals nicht das Glück, auf Golf-Rasenplätzen spielen zu dürfen. Da kommt es schon mal vor, dass man auf gelbem Rasen spielt. Das ist natürlich nicht förderlich für die Haut", so Thomas.

Aufgeschürfte Knie würden zur Sportart dazu gehören, aber "je trockener es wird, desto schlimmer wird es", so Thomas. "Deshalb geht es dann manchmal so weit, dass man sich ganz gerne die Knie und Schienbeine mit Melkfett einschmiert - damit es flutscht", erklärte er mit einem Grinsen. Und so lautet das Ziel: Mit Melkfett an den Knien zum nächsten Deutschen Meistertitel im Faustball flutschen.