Wiesbadener Rollstuhlbasketballer in Not Große Solidaritäts-Welle: Rhine River Rhinos kämpfen ums Überleben
Die Wiesbadener Rollstuhlbasketballer der Rhine River Rhinos haben die erfolgreichste Saison ihrer Geschichte gespielt - trotzdem droht dem Club die finanzielle Pleite. Insgesamt 90.000 Euro fehlen in der Kasse.
Der Applaus ist gerade erst verklungen. Ende April holten die Wiesbadener Rollstuhlbasketballer der Rhine River Rhinos den Europapokal. Doch nun klafft ein tiefes Loch in der Kasse des Clubs. Die Wiesbadener sind akut von der Pleite bedroht. "Einige unserer Sponsoren haben selbst finanzielle Probleme, sind abgesprungen, dazu kommt eine hohe Steuernachforderung des Finanzamts", fasst Rhinos-Geschäftsführer Mirko Korder im hr-sport-Interview den Ernst der Lage zusammen.
Gehen bei den Rhine River Rhinos wirklich die Lichter aus? "Vor zwei Woche hatte ich echt keine Hoffnung mehr", berichtet Korder. Ohne zusätzliche finanzielle Unterstützung droht Ende Juli 2025 die Einstellung des gesamten Bundesliga-Spielbetriebs. Doch bei den Wiesbadener Basketballern begann der Kampfgeist. Sie schoben eine große Crowdfunding-Kampagne an. Spenden für das Überleben der Rhinos.
Von großer Welle der Unterstützung überrascht
"Was in den vergangenen Tagen passiert ist, ist wirklich sensationell", freut sich Korder. Seit Montag läuft die Aktion und bislang sind 18.000 Euro zusammengekommen, insgesamt werden 90.000 Euro zur Rettung benötigt. Doch es passierte noch mehr: Die Wiesbadener Rollstuhlbasketballer erlebten eine enorme Welle der Solidarität auch abseits der Crowdfunding-Aktion. "Es sind viele Privatpersonen und Unternehmen an uns herangetreten und wollen - auch langfristig - helfen."
Unterstützung, die den Machern der Rhine River Rhinos Mut macht - und sie ziemlich positiv überrascht hat. Der Silberstreif am Horizont ist da. "Wir glauben jetzt echt, dass wir das schaffen können", so Korder. Denn die Solidaritäts-Welle hält an. Der Haupt- und Trikotsponsor knüpfte Kontakte, der ansässige Fußball-Drittligist SV Wehen Wiesbaden ebenfalls.
Und vielleicht hinterlässt die drohende Pleite bei einer Rettung am Ende ja ein neues "Wir-Gefühl" im Club. "Diese ganze Unterstützung von allen Seiten hat uns einfach deutlich gemacht, warum dieser Club so wichtig ist, freut sich Korder, der selbst nach einem Unfall seit seinem 13. Lebensjahr im Rollstuhl sitzt.