Rekordversuch in Bruchköbel Hessen greifen Weltrekord im Unterwasser-Cycling an

Zehn hessische Sportler fahren Fahrrad wie Erik Zabel. Allerdings nicht von Bologna weiter nach Neapel, sondern 24 Stunden lang unter Wasser in einem Bruchköbeler Hallenbad. Und wenn alles klappt, gibt es am Ende einen neuen Weltrekord.

Weltrekordversuch im Unterwasser-Cycling in Bruchköbel
Auf diesem Fahrrad wird unter Wasser in die Pedale getreten. Bild © picture-alliance/dpa
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Kräftig in die Pedale treten unter Wasser und mit Tauchausrüstung – damit wollen zehn Athletinnen und Athleten aus Hessen einen Weltrekord aufstellen. Am Sonntag startete das Vorhaben im frisch renovierten Hallenbad von Bruchköbel (Main-Kinzig). Zusammen wollen die Sportlerinnen und Sportler die "größte 24-Stunden-Distanz eines Zehner-Teams im Unterwasser-Cycling" schaffen und damit den österreichischen Betriebssportverband aus Wien als derzeitigen Rekordhalter ausstechen.

Das Motto des Weltrekordversuchs laute "Wir holen den Rekord zurück nach Deutschland", erklärten die Initiatoren, darunter der Bruchköbeler Extremsportler Dirk Leonhardt, der immer wieder mit Weltrekord-Projekten von sich reden macht - etwa einem "Eis-Triathlon" und dem "längsten Nonstop-Treppenlauf im Team".

123 Kilometer gilt es zu schlagen

Die Österreicher hatten erst Anfang April dieses Jahres mit einer Distanz von 123,15 Kilometern den Rekord geknackt, den zuvor bereits Hessen hielten: Der Hessische Landtauchclub (HLTC) aus dem unweit von Bruchköbel gelegenen Nidderau hatte es in der gleichen Disziplin 2019 auf eine Distanz von 109,39 Kilometer gebracht. Mitglieder des Nidderauer Clubs sind auch dieses Mal in Bruchköbel mit am Start.

Die Strecke, die allerdings nur theoretisch zurückgelegt wird, weil sich das Unterwasserfahrrad nicht bewegt, klingt auf den ersten Blick nicht sehr lang für einen Zeitraum von 24 Stunden – das liege aber an der Messmethode, erläuterte Leonhardt: Die Strecke ergebe sich nämlich lediglich aus dem Umfang der Kurbel am Rad, multipliziert mit der Anzahl der Umdrehungen. Bei normalen Fahrrädern dagegen wird die Kurbelbewegung über die Kette auf ein deutlich größeres Rad übertragen.

Ermittelt wird die Zahl der Umdrehungen mit einem speziell dafür entwickelten Gerät. Eine integrierte Zeitmessung stelle zudem sicher, dass die Rundenmessung nach genau 24 Stunden aufhört.

Unterwasser-Cycling
Raffael Berger kurz vor seiner ersten Unterwasser-Etappe. Bild © picture-alliance/dpa

Die Urkunde liegt bereit

Um den Rekord zu erreichen, müssen die Sportler etwa 114.000 Umdrehungen der Pedale an dem Unterwasser-Fahrrad in 24 Stunden schaffen, das sind etwa 80 Umdrehungen pro Minute. Weil die Luft in den Pressluftflaschen nur für eine begrenzte Zeit reicht, wechseln sich die Sportler alle 15 Minuten auf dem Unterwasser-Rad ab – jeder werde etwa zweieinhalb Stunden im Einsatz sein, sagte Leonhardt.

Vor Ort wird Olaf Kuchenbecker vom Rekordinstitut für Deutschland (RID) den Rekordversuch überwachen und, falls er gelingt, die offizielle Rekordurkunde an diesem Montag (3. Oktober) an das Team überreichen. Mit dem Weltrekordversuch sollen auch Spenden gesammelt werden für den Bruchköbeler Verein LaLeLu, der sich für Familien mit unheilbar kranken oder verstorbenen Kindern einsetzt und Trauerbegleitung bei jeglichem Verlust anbietet.

Quelle: dpa/lhe