Stephan Leyhe und seine Teamkollegen jubeln. Dabei präsentieren sie ihre Bronzemedailllien.

Bronzemedaille mit der Mannschaft: Stephan Leyhe hat eine erfolgreiche Skiflug-Weltmeisterschaft hinter sich. Eigentlich. Denn der Willinger selbst ist trotzdem nicht ganz zufrieden.

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Stephan Leyhe holt Team-Bronze bei Skiflug-WM

Skispringer Stephan Leyhe bremst nach der Landung ab. Er wirkt dabei unglücklich.
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Am letzten Tag der Skiflug-WM in Bad Mitterndorf durfte das deutsche Team jubeln: Das DSV-Quartett flog zu Bronze, landetet nur hinter Titelverteidiger Slowenien und Österreich. Eine starke Leistung. Aber bei Stephan Leyhe wollte am Sonntag trotzdem nicht so wirklich Party-Stimmung aufkommen: "Wir haben eine Medaille, da muss man sich immer drüber freuen", sagte er nach dem Wettkampf. Wirklich begeistert klingt das nicht.

Und das ist verständlich, denn Leyhe verpatzte seinen zweiten Sprung, flog bei ordentlich Rückenwind nur auf 164,5 Meter. Im ersten Durchgang waren es noch knapp 200. "Das ist schon enttäuschend", bilanziert der Hesse. Zum einen, weil mit einer besseren Leistung vielleicht sogar noch mehr als Bronze drin gewesen wäre – am Ende lag das deutsche Team 39 Punkte hinter Silbermedaillengewinner Österreich.

Stephan Leyhe kommt mit "einem blauen Auge" davon

Zum anderen, weil Leyhe in dieser Saison nicht zum ersten Mal an diesem verflixten letzten Sprung scheiterte. Das Muster ist immer ähnlich: Leyhe überzeugt das ganze Wettkampfwochenende, schwächelt aber ganz zum Ende und trübt so die Bilanz eines eigentlich starken Wettkampfs. So lief das zum Beispiel auch schon vergangene Woche in Zakopane. Und eben jetzt bei der Skiflug-WM am Kulm, bei der Lehye insgesamt aber überzeugte – im Einzel ist er Zehnter geworden.

Deshalb ist es schon verdient, dass der Hesse in Bad Mitterndorf am Ende trotzdem jubeln durfte, seinen Teamkollegen sei Dank. Er sei mit "einem blauen Auge" davongekommen, obwohl er im zweiten Sprung "einen auf den Deckel" bekommen hätte, sagt Leyhe selbst.

Heim-Weltcup in Willingen steht an

Warum es ausgerechnet im letzten Sprung zuletzt öfter nicht geklappt hat, weiß der Willinger selbst nicht. Klar ist für ihn nur "ich muss irgendwas am System ändern". Und das am besten schnell.

Denn am kommenden Wochenende steigt der Weltcup nach Willingen. Wäre doch schade, wenn sich Leyhe bei seinem Heim-Wettkampf ein neues blaues Auge statt einen Podiumsplatz holt.