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Ausbau von Windrädern: "Hessen sticht negativ hervor"

Eine Gewitterfront zieht vor einem Windrad am Himmel bei Hannover (Niedersachsen) auf. (dpa)

Der Ausbau der Windkraft kommt in Hessen weiter nur äußerst schleppend voran. Laut einer vorläufigen Auswertung gingen im ersten Quartal lediglich vier Windräder neu ans Netz.

In den ersten drei Monaten des Jahres 2023 hat Hessen nur vier neue Windräder aufgestellt. Das zeigt eine vorläufige Auswertung der Fachagentur Windenergie an Land. Zum Vergleich: Das Land Schleswig-Holstein brachte in derselben Zeit 29 Windräder neu ans Netz.

Der Bundesverband Windenergie (BWE) verweist darauf, dass es sich bei den aktuellen Zahlen um vorläufige Daten handelt: Da noch bis Ende April Inbetriebnahmen nachgemeldet werden könnten, könne sich die Anzahl noch verändern.

Dennoch sind die vier Windräder in Hessen mehr als im gleichen Vorjahreszeitraum – im ersten Quartal 2022 war im gesamten Bundesland nur eine einzige neue Anlage installiert worden. Durchschnittlich 24 Anlagen jährlich wurden in Hessen zwischen den Jahren 2014 und 2018 gebaut.

Genehmigungen dauern in Hessen besonders lange

"Hessen sticht negativ hervor, weil dort die Genehmigungsverfahren besonders lange dauern", sagte ein BWE-Sprecher. "Im Bundesschnitt dauern die Verfahren rund zwei Jahre, in Hessen dauern sie durchschnittlich 38 Monate."

Dies zeigt auch eine Recherche des hr vom Jahresanfang: Nirgends dauert die Genehmigung von Windrädern länger als in Hessen.

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Hessen bei Genehmigungen Schlusslicht

Besonders wichtig sei der Blick auf die Genehmigungen, hieß es vom Verband. So seien deutschlandweit zwischen Januar und April 295 Anlagen neu genehmigt worden. Das stelle eine deutliche Steigerung zum Vergleichsquartal des Vorjahres dar - mit einem Plus von rund einem Drittel.

"Wenn diese Geschwindigkeit weiter beibehalten würde, könnten wir bis Ende des Jahres bei den Genehmigungen ein deutliches Plus verzeichnen", erklärte der BWE. Hier liegt Nordrhein-Westfalen an der Spitze mit 82 Genehmigungen vor Schleswig-Holstein (71).

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Anfang des Jahres ließ das hessische Wirtschaftsministerium noch auf hr-Anfrage mitteilen: "Um die Verfahren zügig zu bearbeiten, wurden im Haushalt 2022 den Genehmigungs- und Naturschutzbehörden in den Regierungspräsidien zehn zusätzliche Stellen zugewiesen, und für 2023/2024 kommen weitere elf Stellen hinzu."

Diese Stellen scheint auch bitter nötig zu sein. Anders als in Schleswig-Holstein oder in Nordrhein-Westfalen – 82 und 71 – sind in Hessen im ersten Quartal lediglich acht neue Anlagen genehmigt worden. Im Vorjahreszeitraum waren es mit 36 Genehmigungen mehr als viermal so viel.

Nach Angaben des BWE-Landesverbands in Wiesbaden drehen sich hessenweit aktuell mindestens 1.150 Windenergieanlagen. Doch es gibt regional große Unterschiede. Im Zuständigkeitsbereich des Regierungspräsidiums Gießen stehen die meisten Anlagen. Ähnlich viele sind es im Regierungsbezirk Kassel. Beide Regionen sind ländlich geprägt. Abgeschlagen auf dem letzten Platz ist der Regierungsbezirk Darmstadt, in dem etwa die dicht besiedelte Rhein-Main-Region liegt.

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