Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) hat die Lufthansa wegen eines aus ihrer Sicht irreführenden CO2-Neutralitätsversprechens verklagt.

Passagiermaschinen der Lufthansa stehen am Flughafen Frankfurt/Main auf dem Rollfeld.

Das von der Lufthansa angebotene Kompensationsmodell sei "Greenwashing" und berücksichtige nur einen Bruchteil der Klimawirkungen des Luftverkehrs, so DUH-Bundesgeschäftsführer Jürgen Resch am Samstag.

Die von der Lufthansa zur CO2-Kompensation angebotenen Projekte, wie umweltfreundlichere Kochöfen in Entwicklungsländern, seien ungeeignet. Damit werde laut DUH zu Unrecht der Eindruck erweckt, die Flüge hätten dann keine schädlichen Auswirkungen auf das Klima mehr. Die Behauptung der Lufthansa, mit wenig Geld die Emissionen einer Flugreise ausgleichen zu können, sei "schlichtweg falsch", erklärte Resch.

Abweichung zu unabhängigen Anbietern

Angebote für Kompensationen des Klimaeffekts von CO2-Emissionen durch Flüge oder auch andere Reisen oder Veranstaltungen gibt es auch von unabhängigen Anbietern, wie zum Beispiel Atmosfair oder myclimate. Der dabei von myclimate eingesetzte Kompensationsrechner wird laut DUH auch von der Lufthansa verwendet, aber in abgewandelter Form.

Während myclimate in seinem Online-Angebot auch über den CO2-Ausstoß hinausgehenden Klimawirkungen einbeziehe, tue die Fluggesellschaft dies nicht. Daher seien die zu zahlenden Kompensationsbeträge bei der Lufthansa viel geringer.

Die Lufthansa teilte auf Anfrage mit, man äußere sich grundsätzlich nicht im Detail zu laufenden Verfahren.