Alle Jahre wieder ermittelt ein Vornamen-Experte die beliebtesten Vornamen. Die Hessen sind sich treu geblieben und so werden die meisten Mädchen Emilia genannt. Bei den Jungen bleibt Noah der Favorit.

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Vornamen: Emilia und Noah weiter beliebt

Die Füße eines Babys (dpa)
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Schon wieder: Emilia und Noah sind nach der Statistik des Hobby-Namensforschers Knud Bielefeld im Jahr 2022 die beliebtesten Vornamen bei Neugeborenen in Hessen.

Auch bundesweit stehen beide Namen ganz vorne in der Auflistung von Bielefeld, der nach eigenen Angaben rund 250.000 Geburtsmeldungen aus ganz Deutschland ausgewertet hat. Das entspricht in etwa 34 Prozent aller Neugeborenen. Zwei Drittel der Daten stammen von Standesämtern, der Rest aus Babygalerien von Geburtskliniken.

Influencerin als Inspirationsquelle

Bei den Mädchen-Vornamen in Hessen landeten Sophia und Mia auf den Plätzen zwei und drei. Bei den Jungen waren Matteo und Elias die beliebtesten Vornamen nach Noah.

Beim Blick in den hinteren Teil der bundesweiten Tabelle macht Bielefeld einen Vornamen aus, der immer beliebter wird. "Noch nicht in den Top Ten, aber sehr stark aufgestiegen ist der Name Nelio." Auf der Suche nach den Gründen hat der Namen-Experte einen Verdacht. "Das scheint daran zu liegen, dass die Unterhaltungskünstlerin und Influencerin Dagi Bee Ende letzten Jahres ihren Sohn so genannt hat."

Süden konservativer, Norden experimentierfreudiger

Bielefeld beobachtet auch starke regionale Unterschiede: "Nach wie vor werden die Namensmoden im Süden langsamer angenommen. Da halten sich die alten Namen noch ein bisschen länger, so wie Lukas oder Maximilian." Im Norden seien die Eltern ein bisschen innovativer und da seien dann eher skandinavische Namen verbreitet.

In Sachsen sei zudem der Name Kurt seit Jahren ein Dauerbrenner, im Rest des Landes komme er jedoch nicht so häufig vor. Erwin mausere sich in Sachsen zum beliebtesten Retro-Vornamen. "Jahrelang wurden überhaupt keine Kinder Erwin genannt. Aber der taucht jetzt wieder auf - und den werde ich beobachten."

Gesellschaft für Deutsche Sprache erstellt eigenes Ranking

Bielefeld veröffentlicht die Ranglisten der Vornamen seit 2006. Eine ähnliche Statistik - allerdings mit nach eigenen Angaben rund 90 Prozent aller Daten der Standesämter - gibt auch die Gesellschaft für Deutsche Sprache heraus, in der Regel Anfang Mai für das jeweils vergangene Jahr. Bei ihr standen für das Jahr 2021 ebenfalls Emilia und Noah an der Spitze der Erstnamen.

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