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Jungjournalist Tim Evers darf zum UN-Forum

Ein junger Mann am Laptop, im Hintergrund eine junge Frau und eine Wand voller Fotos

17 Ziele zur nachhaltigen Entwicklung haben sich die Vereinten Nationen 2015 gesetzt. Bei ihrer Zwischenbilanz wird ein junger Frankfurter die Politiker in New York beobachten: Haben sie die Interessen der nächsten Generation wirklich im Blick?

Im Jahr 2030 sollen alle Menschen in Würde leben können, frei von Hunger, Krieg oder der Bedrohung durch den Klimawandel. Auf dem Weg zu diesem Idealbild haben die Vereinten Nationen 2015 in New York 17 Ziele für eine nachhaltige Entwicklung formuliert. Sie reichen vom Recht auf sauberes Wasser bis zur nachhaltigen Entwicklung in Städten und Gemeinden.

Wie weit man auf diesem ambitionierten Weg bisher gekommen ist, darüber beraten ab Montag in New York hochrangige Politiker. Unter den Journalisten aus aller Welt, die die Konferenz beobachten, ist auch der 21-jährige Frankfurter Tim Evers. Er ist einer von fünf Jungjournalistinnen und -Journalisten, die für ein Stipendium ausgewählt wurden.

Junger Blattmacher

Gemeinsam mit einer Freundin aus Abi-Zeiten hatte der 21-Jährige in der Corona-Zeit das Magazin Oldschool gegründet. Etwa drei Mal im Jahr erscheint eine neue Ausgabe mit Themen, die seine Generation bewegen, zum Beispiel die Angst vor der Klimakrise, faire Lieferketten oder auch die Teilnahme von Menschen unter 30 Jahren am politischen Geschehen.

Das Magazin wird mit einem kleinen Budget produziert, eine Recherchereise nach New York könnten sich die Macher nicht leisten. "Wir schauen uns ständig um und bewerben uns bei sehr, sehr vielen Sachen", erzählt Evers. "In dem Fall hatten wir das große Glück, dass das geklappt hat."

Weg von reiner Politik-Berichterstattung

Vergeben wurde das Stipendium von der Deutschen Gesellschaft der Vereinten Nationen und dem Pressenetzwerk für Jugendthemen. "Uns hat sehr beeindruckt, dass Tim Evers trotz seines jungen Alters schon ein eigenes Magazin gegründet hat und eigene und innovative Ansätze im Journalismus verfolgt", schreiben die Veranstalter in ihrer Begründung.

Zwei junge Leute hocken auf der Straße auf dem Boden, das Mädchen schreibt in einen Block

Der Ansatz des Magazins, Themen aus Politik, Gesellschaft und dem Alltag junger Menschen zusammenzubringen, könne eine Brücke sein, um Menschen zu erreichen, die man mit reiner Politik-Berichterstattung vielleicht nicht erreichen würde.

Betreut in einem Workshop und mit täglichen Redaktionskonferenzen, sollen Tim Evers und die anderen vier Stipendiaten aus ihrer jungen Perspektive über das UN-Nachhaltigkeitsforum und dessen Themen berichten - anders als die vielen älteren, erfahreneren Kollegen.

Ernüchternde Zwischenbilanz

Laut dem vorab veröffentlichten Fortschrittsbericht des Generalsekretärs der Vereinten Nationen fällt die Halbzeitbilanz ernüchternd aus. Bei lediglich 12 Prozent der Ziele ist man auf dem richtigen Weg. Bei der Hälfte gebe es einen mäßigen Fortschritt und bei knapp einem Drittel sogar rückläufige Bewegungen. Die Corona-Pandemie und der Angriffskrieg auf die Ukraine seien ein Teil der Erklärung.

Doch auch das ändert nichts daran, dass nur noch sieben Jahre Zeit bleiben, um die nachhaltigen Entwicklungsziele zu erreichen, die man sich 2015 vorgenommen. Für Jungjournalist Tim Evers mehr als beunruhigend: "Das droht gerade zu scheitern, dass man überhaupt diese Schritte dorthin macht. Jetzt geht es darum, dass man schaut, wie man das Ruder rumreißen kann, damit etwas erreicht wird auf dieser Konferenz."

Wie gut klappt Vernetzung?

Seine Aufgabe als Journalist vor Ort sieht er darin, die junge Generation zu vertreten, deren Perspektiven mit einzubringen. Am Ende stehe die Frage: "Wie gut ist die Arbeit auf der Konferenz?"

In diesem Zusammenhang will Evers auch beobachten, wie sich die Jugenddelegierten und Menschen in Nicht-Regierung-Organisationen vor Ort vernetzen und welche Rolle sie beim Forum spielen.

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