Neue Mobilitätsstrategie in Frankfurt – Bedenken gegen Polizeisoftware
Hessens Reaktionen auf Papst Leo XIV., der "Masterplan Mobilität" wurde in Frankfurt beschlossen und die hessische Polizeisoftware "Hessendata" wird geprüft. Das und mehr gibt es in Sven-Oliver Schibats Blick auf den Tag.
Es gibt Jahrestage, bei denen fragt man sich: Wer soll damit etwas anfangen können? Aber heute ist einer, der uns wirklich alle betrifft. Denn heute ist der Tag der verlorenen Socke.
Der "Lost Socks Memorial Day" wurde von zwei Engländerinnen ins Leben gerufen, um all der verlorenen Socken zu gedenken. Liebe einzelne Socken, wo auch immer ihr seid: Wir denken an Euch!
Hier gibt es jetzt aber keine verlorenen Socken zu finden, sondern diese Themen:
- Ein neuer Papst
- Schlafen wie im Raumschiff – in Frankfurt ist das jetzt möglich
- Hat Trump den Ausschalter für hessische Polizei-Software?
- Frankfurt stimmt endgültig für "Masterplan Mobilität"
- Weitere Themen des Tages
- Blick über den Tellerrand
- Streaming-Tipp: Mother's Day – Liebe ist kein Kinderspiel
- Podcast-Tipp: Thomas Mann Jubiläum - Hörbücher zum 150. Geburtstag
- Eins noch ...
Ein neuer Papst
Was für eine Woche: Wir haben einen neuen Bundeskanzler und einen neuen Papst! Leo XIV. heißt das neue Oberhaupt der katholischen Kirche. Eigentlich heißt er Robert Prevost, wurde 1955 in Chicago geboren und hat später lange in Peru gelebt. Er ist der erste Amerikaner in diesem Amt. Mehr über Papst Leo XIV. erfahren Sie auf tagesschau.de.
In Hessen wurde die Nachricht von seiner Wahl positiv aufgenommen. Auch Ministerpräsident Boris Rhein (CDU) äußerte sich am Abend zur Papstwahl: "Von Rom geht am heutigen Donnerstag ein starkes Signal für die katholische Gemeinschaft und die ganze Welt aus. In einer Zeit multipler Krisen und wachsender sozialer Ungleichheit hat der Papst als moralische Instanz und weltweiter Vermittler großes Gewicht. Er ist ein Botschafter des Friedens, der Menschlichkeit und der Gerechtigkeit."
Ein ganz anderes Thema: Wissen Sie eigentlich, wie junge Spatzen aussehen? Wenn Sie sich heute unsere Momentaufnahme anschauen, können Sie diese Frage in Zukunft auf jeden Fall mit "Na klar!" beantworten.
Schlafen wie im Raumschiff – in Frankfurt ist das jetzt möglich
Wenn ich an Hotelaufenthalte denke, stelle ich mir helle, schön eingerichtete Zimmer vor, die man am liebsten gar nicht mehr verlassen möchte. Doch im Hostel "HOME" in Frankfurt-Bockenheim gibt es jetzt etwas, bei dem es nicht so sehr um Komfort geht - sondern um Funktionalität. Und die braucht weder viel Licht noch viel Platz. Dafür ist das Hostel ziemlich preiswert: Für 49 Euro pro Nacht kann man dort Schlafkapseln buchen, die stark an Science-Fiction-Filme erinnern. Wer sich schon immer einmal wie ein Astronaut auf der ISS fühlen wollte, könnte in den zwei Meter langen und je einen Meter hohen und breiten Kapseln auf seine Kosten kommen. Wer unter Platzangst leidet, sollte jedoch lieber die Finger davon lassen.
Es gibt keine Fenster, also auch kein Tageslicht und natürlich kein eigenes Bad. Wer darauf Wert legt, kann sich im "HOME" aber ein Tiny-Zimmer mieten. Das ist auch eher minimalistisch eingerichtet, aber es ist ein normales, wenn auch kleines Zimmer, in dem man stehen kann und ein Fenster hat. 30 Kapseln und 183 Tiny-Zimmer gibt es in der Unterkunft des Studentenwerks Frankfurt.
Hat Trump den Ausschalter für hessische Polizei-Software?
"Gotham" ist der Name einer Software des US-Unternehmens Palantir, die seit 2017 von der hessischen Polizei eingesetzt wird. Das Programm dient dazu, große Mengen personenbezogener Daten zusammenzuführen und auszuwerten. Die Polizei will so Gefährdern und Straftätern auf die Spur kommen und schwere Verbrechen verhindern.
Palantir wurde vom Trump-Unterstützer und Frankfurter Peter Thiel mitgegründet. Leider konnte man zuletzt in den Nachrichten immer wieder verfolgen, was passiert, wenn man bei Donald Trump in Ungnade fällt.
Deshalb fragt sich auch das Land Hessen: Wie sicher sind die hessischen Daten in "Gotham", das hier unter dem Namen "Hessendata" läuft? Können US-Behörden auf das Material zugreifen? Der hessische Datenschutzbeauftragte Alexander Roßnagel teilte auf hr-Anfrage mit, er prüfe derzeit das Programm "Hessendata".
Das große Problem dabei ist, dass "Hessendata" alternativlos zu sein scheint: Eine gleichwertige europäische Alternative zur US-Software hat das Land Hessen offenbar noch nicht gefunden. Mehr zu Palantir gibt es auch auf tagesschau.de.
Frankfurt stimmt endgültig für "Masterplan Mobilität"
Die Stadt Frankfurt hat den "Masterplan Mobilität" endgültig beschlossen. Mit einer Zweidrittelmehrheit stimmten die Stadtverordneten am Donnerstag dem entsprechenden Magistratsbeschluss zu.
Damit soll der Verkehr in der Stadt künftig umweltfreundlicher und platzsparender werden. Das Konzept sieht vor, Fußgänger, Radfahrer und den öffentlichen Nahverkehr besonders zu fördern. Diese drei Gruppen sollen bis 2035 einen Anteil von 80 Prozent der zurückgelegten Wege im Personenverkehr ausmachen.
Dazu sollen unter anderem Hauptachsen für den Radverkehr ausgebaut, stadtverträgliche Lieferkonzepte entwickelt, Parkgebühren erhöht und verkehrsberuhigte Zonen ausgewiesen werden.
Rund 3.000 Bürgerinnen und Bürger hatten sich an dem Konzept beteiligt und Strategien für eine nachhaltige Verkehrswende in der Stadt erarbeitet. Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC), der sich für eine Verkehrswende in Deutschland einsetzt, begrüßte den Beschluss der Stadt. Kritik kam unterdessen aus der Wirtschaft.
Weitere Themen des Tages
- Im Februar vermeldete der Frankfurter Zoo die Geburt zweier Tigerbabys. Nun sind sie für Besucherinnen und Besucher erstmals im Gehege zu sehen. Die Namen der Tiger stehen auch fest.
- Teilsperrung der Bahnstrecke zwischen Fulda und Bad Hersfeld: Wegen starker Rauchentwicklung an den Gleisen ist es zu Ausfällen und Verspätungen gekommen. Von 15 bis 20 Brandherden ist die Rede.
- Diese Mai-Nacht ist Kult: Über 40 Museen, Galerien und Ausstellungsorte in Frankfurt, Offenbach und Eschborn präsentieren über 100 Events bei der Nacht der Museen. Wo sich ein Besuch besonders lohnt.
Ein kurzer Blick über den Tellerrand
- Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) war zum ersten Mal in seiner neuen Funktion zu Gast in Brüssel. Dabei wies Merz den Vorwurf zurück, Deutschland habe im Alleingang die Grenzkontrollen verschärft. Beim Thema Bürokratieabbau forderte er, das EU-Lieferkettengesetz zu stoppen. Das Gesetz sieht vor, dass Unternehmen entlang ihrer Lieferkette dafür sorgen müssen, dass Menschenrechte und Umweltvorgaben eingehalten werden.
- Fast jede vierte Pflegekraft in deutschen Altenheimen kommt inzwischen aus dem Ausland. Wegen der immer älter werdenden Bevölkerung steigt der Personalbedarf stetig, doch die Zahl der Pflegekräfte wächst nicht mit. Ohne ausländische Pflegekräfte würde die Branche kollabieren, warnt die Bundesagentur für Arbeit.
- Mehr als zwei Monate saß Fabian Schmidt nach seiner Rückkehr von einer Deutschlandreise in den USA in Abschiebehaft - trotz gültiger Green Card und ohne Anklage. Erst 62 Tage nach seiner Festnahme am Flughafen bekam Schmidt gestern eine Anhörung vor Gericht. Dabei ordnete die Richterin die sofortige Freilassung des Familienvaters an. Das Auswärtige Amt kritisiert die US-Behörden scharf.
Streaming-Tipp: Mother's Day – Liebe ist kein Kinderspiel
Noch ein wichtiger Hinweis, um Ihnen möglichen Ärger zu ersparen: Am Sonntag ist Muttertag. Nicht vergessen! Und damit Sie sich das noch etwas besser merken können, habe ich auch gleich noch den passenden Streaming-Tipp für Sie, denn in der ARD-Mediathek gibt es aktuell den Film "Mother's Day - Liebe ist kein Kinderspiel" mit Jennifer Aniston, Kate Hudson, Julia Roberts und Jason Sudeikis aus dem Jahr 2016.
In diesem Film gibt es gleich mehrere Geschichten, die sich alle um den Muttertag drehen. Regie führte Garry Marshall ("Pretty Woman") und wer seine Filme "Valentinstag" und "Happy New Year" gesehen hat, weiß ungefähr, was ihn oder sie in "Mother's Day" erwartet. Viel Spaß!
Podcast-Tipp: Thomas Mann Jubiläum - Hörbücher zum 150. Geburtstag
Der heutige Podcast-Tipp ist ungewohnt anspruchsvoll. Verstehen Sie mich nicht falsch: Ich empfehle Ihnen an dieser Stelle für gewöhnlich keinen Ramsch, aber Thomas Mann ist nun einmal einfach eine Liga für sich.
Er gilt als einer der bedeutendsten Erzähler des 20. Jahrhunderts und wurde mit dem Nobelpreis für Literatur ausgezeichnet. In diesem Jahr wäre er 150 Jahre alt geworden. Aus diesem Anlass gibt es jetzt einen Podcast in der ARD-Audiothek, der ausschließlich seine Werke als Hörbücher aus den ARD-Archiven enthält.
Zeitlose Klassiker wie "Mario und der Zauberer", "Der Tod in Venedig", "Königliche Hoheit" und viele mehr, gelesen von berühmten Schauspielern wie Gert Westphal, Ulrich Noethen, Matthias Brandt - und von Thomas Mann selbst. Bisher gibt es vier Erzählungen, aber der Podcast wird in den nächsten Wochen und Monaten weiter wachsen. Es lohnt sich also, immer mal wieder vorbeizuschauen.
Eins noch ...
Für viele ist es der große Traum, im Lotto viel Geld zu gewinnen, und nicht wenige wissen ziemlich genau, was sie mit dem Geld machen würden. Oft fällt in diesem Zusammenhang sehr schnell das Wort "kündigen". Andere würden sich ein Haus kaufen oder eine große Kreuzfahrt machen - oder einfach beides.
Für einen Gewinner oder eine Gewinnerin in Hamburg wäre das zum Beispiel kein Problem. Diese Person hat beim Spiel 77 stolze 2,5 Millionen Euro gewonnen. Doch statt die Koffer zu packen, hat sie erst einmal etwas ganz anderes gemacht: Sie hat nach dem Spielschein gesucht. Und zwar richtig lange ...
Ich wünsche Ihnen ein schönes Wochenende. Bis Montag!
Ihr Sven-Oliver Schibat (möchte Ihnen Jobran Abazed aus Fulda vorstellen)