Passanten auf der Einkaufsstraße Zeil, Frankfurt am Main

Am 22. August 1973 war endgültig Schluss mit Autos auf der Frankfurter Einkaufsstraße Zeil. Die Shopping-Meile wurde vor genau 50 Jahren zur dauerhaften Fußgängerzone umfunktioniert - und blieb es.

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Fußgängerzone Zeil wird 50

Bild von Zeil
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Sie ist die hessenweit wohl bekannteste Shopping-Meile: die Frankfurter Zeil. Und inzwischen ist sie seit 50 Jahren autofrei.

Vor genau 50 Jahren, am 22. August 1973, stand der Beschluss in der Frankfurter Rundschau mit der Überschrift: "Autofreie Zeil soll bleiben".

"Zusammenbruch des Individualverkehrs ist ausgeblieben"

Wie umstritten die Wandlung von einer befahrbaren Straße zu einer kompletten Fußgängerzone war, macht der Artikel auch deutlich: "Der befürchtete Zusammenbruch des Individualverkehrs ist ausgeblieben", heißt es darin. Die autofreie Einkaufsstraße "ist von den Frankfurtern gut angenommen worden, und auch die anfängliche Skepsis der Kaufhausanlieger ist geschwunden."

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Seit 50 Jahren autofrei - Frankfurts Zeil ist seit 1973 Fußgängerzone

Archivaufnahme von der Frankfurter Zeil
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Vorausgegangen war ein dreimonatiger Probelauf, der am 9. Mai 1973 startete. Die Stadt hatte untersucht, ob durch die Autosperre Nebenstraßen überlastet werden oder gar die Kunden auf der Zeil dadurch ausbleiben. Beides ist laut damaligem Gutachten nicht passiert. Die autofreie Zeil wurde somit zur Dauereinrichtung. Die Straßenbahn blieb vorerst - die letzte rollte 1986 durch die Straße, bis das Projekt "Schienenfreie Innenstadt" die Zeil komplett für den Verkehr abriegelte.

Ein Ausschnitt aus der Frankfurter Rundschau (FR) vom 22. August 1973 - heute vor 50 Jahren.

Damit reiht sich der 22. August 1973 in die anderen mehr oder weniger großen Meilensteine der Zeil: 1799 war die letzte Hinrichtung auf dem Rossmarkt. Rund hundert Jahre später, im Jahr 1900, kam das erste Kaufhaus - der Grand Bazar - auf die Zeil, aus dem später das Kaufhaus Hansa wurde. 1950 eröffnete der Kaufhof - nach dem Zweiten Weltkrieg ein Symbol für die Wiederbelebung des Geschäfts, heißt es in der Frankfurter Innenstadtchronik.

In Erinnerung blieben auch die Brandanschläge im April 1968, die von späteren RAF-Terroristen verübt wurden. Damals wurden in einer Nacht drei Brände in zwei Kaufhäusern, dem Kaufhaus M. Schneider und dem Kaufhof, gelegt.

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Frankfurts Zeil ist - nach München - am höchsten frequentierte Straße

Besonders gut besucht ist die rund 600 Meter lange Fußgängerzone auch: Im ersten Halbjahr 2023 war sie mit 11,8 Millionen Passantinnen und Passanten die Einkaufsstraße Deutschlands, die am zweitmeisten besucht wurde. Das zeigt eine Auswertung des Unternehmens hystreet.com. Vor der Zeil liegt nur die Kaufingerstraße in München mit 12,9 Millionen Besuchern.

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