Ein Mann hält ein Seiteninstrument in der Hand, daneben ein Computer mit Schnittprogramm und Lautsprechern

Wer sich türkische Serien oder Dokus anschaut, der hat sie bestimmt schon einmal gehört: die Melodien von Cankat Guenel. Der große Traum des Offenbachers aber ist die internationale Filmmusik. Ein Besuch in Hollywood hat ihn diesem Ziel schon etwas näher gebracht.

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Netflix, Hollywood & Co.: Filmmusik von Cankat Guenel aus Offenbach

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Wenn Cankat Guenel eine Melodie auf seinem Instrument, der Saz, spielt, ist der Zuhörer schnell in eine andere Welt versetzt. Das klassische Saiteninstrument aus der Türkei ist weit verbreitet, vom Balkan bis nach Afghanistan und in den Iran.

Bereits mit sechs Jahren hatte sein Vater, der selbst Musiker ist, Guenel das Spielen beigebracht. "Mein Vater hat seine Kultur und seine Musik nach Deutschland mitgebracht. Er war meine erste Inspiration", sagt der 37-Jährige. Aus dem Interesse an der Musik wurde eine Leidenschaft. Sein Traum: irgendwann Komponist werden.  

"Gladiator" setzt die Maßstäbe

Als Teenager sieht Guenel den Film "Gladiator" und ist sofort begeistert von der Musik. Zum ersten Mal hört er, wie ethnische Instrumente präsent im Film zu hören sind: "Da stand für mich fest, das will ich auch machen. Ich möchte, dass auch mein Instrument, die Saz, irgendwann präsent in einer großen Filmproduktion zu hören ist." 

Er verfolgt den Traum und macht nach der Schule eine Ausbildung zum Tontechniker in Frankfurt. Danach arbeitet er an eigenen Musikstücken, doch Erfolge bleiben zuerst aus. "Das war eine sehr schwierige Zeit für mich. Ich hatte diese Vision vor mir, aber es war schwer, mit meiner Musik hier in Deutschland oder in der Musikindustrie Fuß zu fassen."

Social Media macht ihn bekannt 

Aber indem Cankat Guenel seine Musik auf Youtube und Spotify öffentlich macht, erreicht er Hörer weltweit. Sogar in Los Angeles, der Hauptstadt der Filmindustrie. Dort gibt es einen Komponisten, der ihn anschreibt und mit ihm zusammenarbeiten möchte. 

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Was folgt, ist die erste große Werbekampagne und schließlich der erste Kinofilm: Ein türkischer Spielfilm mit dem englischen Titel "Miracle in Cell No. 7". "Ich war so unglaublich glücklich", erzählt Guenel. "Ich habe mir den Film natürlich im Kino angesehen und meine eigene Musik gehört. Da wusste ich: Ich komme meinem Ziel endlich etwas näher." 

Kontakte knüpfen in Hollywood

Für den Soundtrack zu einer Dokumentation wird er dann sogar für den "Hollywood Music in Media Award" nominiert. Im Jahr 2020 zieht der Offenbacher mit seiner Frau für zwei Jahre nach L.A. Hier knüpft er Kontakte und bekommt die Chance, an einer ganz großen Produktion mitzuwirken. Noch ist sie allerdings "top secret", er darf nicht darüber sprechen.  

Ein weiterer Schritt hin zu seinem großen Ziel. Denn den Traum, den er schon mit 16 Jahren hatte, hat er noch nicht ganz erreicht: "Was das Thema Filmmusik angeht, da bin ich noch ganz am Anfang. Mein Traum ist es, bei einer ganz großen Produktion zu landen. Und in der soll die Saz dann auch wirklich ganz präsent zu hören ein."

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Die Saz

Das Wort Saz stammt aus dem Persischen, wo sāz allgemein "Musikinstrument" bedeutet. Es ist ein Saiten- beziehungsweise Zupfinstrument. Es ist wohl am ehesten mit einer Laute oder Gitarre vergleichbar, wobei der Tonumfang größer ist.

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