Requisiten-Nachbauten von Star-Wars-Filmen

Einmal in Han Solos Millennium Falken aus Star Wars sitzen - das ist am Samstag in Osthessen möglich. Ein Unternehmen, das Nachbauten und Requisiten aus den Kultfilmen herstellt, lädt zu einem Tag der offenen Tür.

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Star-Wars-Spektakel am Samstag in Burghaun

Requisiten-Nachbauten von Star-Wars-Filmen
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Michael Schramm ist seit Jahren ein gern gesehener Kunde in Baumärkten in Osthessen. Er geht auch gern üppiger im Baustoff-Großhandel shoppen. Der 55-Jährige aus Burghaun (Fulda) ist aber kein klassischer Heimwerker, der die Hände nicht stillhalten kann und ständig am eigenen Haus zugange ist.

Schramm und seine Mitschrauber kreieren in einer unscheinbaren Lagerhalle in Burghaun Nachbauten aus Star-Wars-Filmen. Es sind riesige, tonnenschwere Raumschiffe aus den weltbekannten Science-Fiction-Klassikern von George Lucas. Dazu gehören auch allerhand aus den Filmen nachempfundene Requisiten, die die Kultfilm-Fans begeistern.

Mit dem Segen von Lucasfilm stellen Schramm und Co. die Exponate bei publikumsträchtigen Veranstaltungen aus, etwa bei Film-Premieren, bei Messen, Gaming-Events oder Fan-Treffen von Stars-Wars-Enthusiasten.

Tag der offenen Tür mit Star-Wars-Exponaten

Am Samstag laden sie zu einem größeren Event in Osthessen: Geschäftsführer Schramm veranstaltet mit seiner für die Star-Wars-Nachbauten gegründeten Firma und benachbarten Unternehmen einen Tag der offenen Tür von 12.00 bis 17.00 Uhr im Gewerbegebiet Burghaun (Am Grubener Weg 5a).

Schramm erwartet etwa 2.000 Besucherinnen und Besucher. Und die bekommen bei freiem Eintritt einiges geboten. Ausgestellt werden Raumschiffe aus den Filmen, darunter Tie Fighter, Luke Skywalkers X-Wing Fighter und Han Solos Millennium Falken. Für eine Spende dürfen Besucher auch in bespielbaren Cockpits Platz nehmen, sich auf den Thron von Boba Fett setzen und Fotos machen.

Als Gast kommt Synchronsprecher Hans-Georg Panczak, die deutsche Stimme von Luke Skywalker. Zudem ist Brian Muir dabei, der Schöpfer der legendären Darth-Vader-Maske. Sie geben Autogramme und stehen für Fotos zur Verfügung. Nach corona-bedingter Pause ist es das erste Publikums-Event, das Schramm wieder veranstaltet.

Weltgrößter Tie Fighter zu sehen

Die Besucher bekommen außerhalb des Hangars der Firma auch den weltgrößten Nachbau des Tie Fighters zu sehen. Er ist die Raumjäger-Ikone schlechthin. Mit dem Exponat war Schramm schon auf dem Hollywood Boulevard in Los Angeles, in Orlando, Chigaco (USA), London und vielen anderen Orten weltweit zu Gast.

Tie Fighter auf der Gamescom in Köln

Der Tie Fighter wird aufgrund seiner Ausmaße in einem Übersee-Container transportiert. Der Kampf-Jet ist 6,30 Meter hoch, 5,85 Meter breit und 5,30 Meter tief und wiegt 1,7 Tonnen. Er besteht überwiegend aus Stahl, Aluminium, Kunststoff und Holz, wie Schramm erklärt.

Um Details im Raum darzustellen, werden alle möglichen Teile aus dem Baumarkt verwertet: Abflussrohre, Isolierstoffe, Kabelkanäle, Schrauben, Türdichtungen, medizinische Geräte und Haushaltsgegenstände. Was es nicht gibt, wird mit dem 3D-Drucker kreiert. Zusammengebaut werden die Teile in Schramms Werkstatt in der großen Lagerhalle der Firma project X1 in Burghaun. "Es hat 1.200 Arbeitsstunden gedauert, den großen Tie Fighter zu bauen", berichtet Schramm.

Requisiten-Nachbauten von Star-Wars-Filmen

Prämierte Nachbauten für Messe-Stände

Die Materialkosten lagen allein bei 30.000 Euro, wie Schramm darlegt. Die Kosten wurden von Spielehersteller Electronic Arts (EA) übernommen. Der lässt die Star-Wars-Nachbauten von Schramms Team produzieren, damit sie damit die Messestände eindrucksvoll wirken. Bei der Gamescom in Köln, einer großen Spiele-Messe, hat EA schon mehrfach den Preis für den schönsten Messe-Stand gewonnen, sagt Schramm.

Nach solch einem Messe-Auftritt darf Schramms Firma den Nachbau dann behalten und ihn bei anderen Events vermarkten - so läuft das Geschäftsprinzip, seitdem er 2011 damit begonnen hat. Schramms Firma sei nicht die einzige, die Star-Wars-Nachbauten erstellt. "Aber solche großen Raumschiffe stellen in Deutschland nur wir her." Mittlerweile sind es Dutzende von Raumschiffen und Requisiten.

"Star Wars ist meine Leidenschaft"

Für Schramm, der nach eigenen Angaben hauptberuflich als Photovoltaikanlagen-Berater arbeitet, ist es aber mehr als ein Job. "Star Wars ist meine Leidenschaft. Da bin ich ziemlich verrückt, aber positiv verrückt."

Requisiten-Nachbauten von Star-Wars-Filmen

Seitdem der erste Teil von "Krieg der Sterne" im Jahr 1977 herauskam und dann in deutschen Kinos lief, ist Schramm Star-Wars-Fan - und damit Mitglied einer weltweiten Community. Und die Identifikation der Fans sei enorm.

"Star Wars ist ein Märchen. Darin sind aber viele Lebensweisheiten enthalten", findet Schramm und verweist auf Sätze wie dieser von Meister Yoda: "Tu' es oder tu' es nicht - es gibt keinen Versuch". Diese Konsequenz ist es auch, mit der Schramm mit seinem rund 20-köpfigen Team in der Fan-Company mit viel Liebe fürs Detail die Star-Wars-Nachbauten kreiert - oftmals nach einem neuerlichen Besuch im Baumarkt.

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