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Wiesbadener Fototage über "Unruhige Zeiten"

Kaugummiautomaten nach Flut im Ahrtal

"Unruhige Zeiten" ist der Titel der diesjährigen Wiesbadener Fototage. 35 Fotografinnen und Fotografen werfen Schlaglichter auf Krisen, Kriege und Katastrophen.

Vor brennenden Gebäuden, einem regelrechten Inferno, sieht man ein fliehendes Känguru, als schwarze Silhouette. Matthew Abbott gewann für seine Serie über die Buschfeuer in Australien 2021 den World Press Photo Award. Jetzt sind seine eindrucksvollen Fotos im Kunsthaus in Wiesbaden zu sehen - als ein Spielort der Wiesbadener Fototage.

Haus steht in Flammen, ein Känguruh hüpft vorbei

Unter den 500 Bewerbungen waren viele große Namen, sagt Jürgen Strasser, Kurator und Organisator der Schau: "Da haben wir dann schon gemerkt, dass wir in der Szene angekommen sind." Eine siebenköpfige Jury hat 35 künstlerische Positionen ausgewählt, zu sehen sind sie an unterschiedlichen Schauplätzen wie dem Stadtmuseum am Markt und dem Neuen Rathaus zu sehen. Bei einem Spaziergang durch Wiesbaden lassen sie sich gut erlaufen - bei freiem Eintritt.

Stille Zeugen einer Katastrophe

Unter den Fotografen ist auch Eckhart Bartnik. Der Wiesbadener hat die katastrophalen Überschwemmungen im Ahrtal dokumentiert. Über neun Monate fotografierte er die Veränderung der Landschaft und die bizarren Hinterlassenschaften der Flut: "Abgerissene Äste, Sträucher, Bäume und zivilisatorisches Treibgut hatten sich zu irrwitzigen Figuren verknäult, die für mich stille Zeugen der Katastrophe in einer geschundenen Landschaft symbolisieren", erinnert er sich.

Besonders eindrücklich ist sein Foto eines umgerissenen Kaugummiautomaten vor einer Platane. In der Baumkrone befindet sich sogar noch Treibgut.

Internationale Foto-Künstler

Unter den 35 Fotografen der Fototage befindet sich auch der italienische Shooting Star Gabriele Galimberti, der die US-amerikanische Waffengewalt dokumentiert und die in Berlin lebende Polin Natalia Kepesz. Sie fotografiert junge Polen, die in Sommercamps an Waffen ausgebildet werden - Schlaglichter von Krisen, Kriegen und Katastrophen. Unruhigen Zeiten eben.

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Wiesbadener Fototage

Vom 13. bis 28. August sind die Werke an insgesamt acht Standorten zu sehen. Der Eintritt ist frei.

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