Audio

Prozesstermin nach tödlichen Schüssen auf Hessen in Südafrika

Ein Pkw hat nahe des bekannten Kruger-Nationalparks eine Mauer durchbrochen.

Knapp ein Jahr nach dem gewaltsamen Tod eines Touristen aus Fulda in Südafrika ist die Anklage gegen die drei Tatverdächtigen verlesen worden. Der Prozess soll im Juli kommenden Jahres stattfinden.

Nach dem Tod des Mannes aus Fulda in Südafrika sind drei Männer im Alter zwischen 36 und 39 Jahren wegen des Verdachts des Mordes, versuchten Mordes, des illegalen Besitzes von Waffen und Munition, Raubes sowie versuchten Raubes angeklagt worden.

Die Anklage gegen sie wurde am Freitag verlesen. Der Prozess gegen die Angeklagten soll im kommenden Jahr vom 22. Juli bis zum 2. August stattfinden, wie das Gericht in der kleinen Stadt Kabokweni im Nordosten des Landes entschied.

Schuss durch Autoscheibe in Oberkörper

Die drei Südafrikaner sollen den 67-Jährigen aus Fulda und drei weitere Deutsche am 3. Oktober 2022 auf dem Weg zu einer Safari-Lodge im berühmten Kruger-Nationalpark überfallen haben.

Auf der Zufahrtsstraße rund 35 Kilometer vor dem Numbi Gate, über das viele Touristen den Nationalpark erreichen, wurde der Wagen der deutschen Touristen von den drei bewaffneten Angreifern gestoppt. "Die Täter forderten die Touristen auf, die Fahrzeugtüren zu öffnen", erklärte ein Sprecher der südafrikanischen Polizei.

Der 67 Jahre alte Fahrer habe jedoch alle Türen verriegelt, bevor er mit dem Auto noch rund 100 Meter zurückgesetzt und gegen eine Mauer geprallt sei. Einer der Angreifer eröffnete das Feuer und schoss dem Fahrer des Wagens durch die Scheibe in den Oberkörper. Der Mann starb noch am Tatort. Die Täter flohen nach den Schüssen ohne Beute.

Prozessbeginn verschoben

Ursprünglich hatte der Prozess schon im Januar beginnen sollen, verzögerte sich wegen Kautionsanträgen aber. Auch im Mai wurde der Prozess nochmal vertragt. Das Oberste Gericht in Mbombela müsse der Verteidigung noch eine Anklageschrift für die drei Verdächtigen vorlegen, hatte deren Anwalt gesagt.

Südafrika gehört zwar zu den beliebtesten Touristenzielen in Afrika, kämpft gleichzeitig jedoch mit einer hohen Kriminalitätsrate. Im vergangenen Jahr war die Zahl der Gewaltverbrechen in dem Land mit rund 60 Millionen Einwohnerinnen und Einwohnern erneut gestiegen. Allein zwischen Anfang Juli und Ende September 2022 sind Regierungsangaben zufolge mehr als 7.000 Menschen getötet worden. 

Das Auswärtige Amt in Berlin warnte davor, bei Überfällen Gegenwehr zu leisten, da die Täter meist bewaffnet seien. Der südafrikanische Tourismusverband hatte nach der Tat umgehend schärfere Sicherheitsmaßnahmen für die touristischen Schlüsselregionen des Landes angekündigt.