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Angeklagter bestreitet Tötungsabsicht

Mehrere Polizisten stehen am Bahngleis in Obertshausen, wo die Attacke mit dem Fleischerbeil geschah

Mit einer brutalen Fleischerbeil-Attacke habe er seine von ihm getrennte Ehefrau dauerhaft entstellen und für andere Männer unattraktiv machen wollen: Beim Prozessauftakt hat der 59 Jahre alte Angeklagte die Attacke gestanden, eine Tötungsabsicht aber bestritten.

Im Prozess um eine Attacke mit einem Fleischerbeil auf seine Ehefrau hat der Angeklagte vor dem Landgericht Darmstadt die Tat gestanden. Eine Tötungsabsicht hingegen bestritt er. "Ich wollte ihr ihre Schönheit nehmen", hieß es am Montag in einem vom Verteidiger des 59-Jährigen verlesenen Geständnis. Er habe sein Opfer aber nicht töten wollen.

Die Ehefrau, die wie der Angeklagte die syrische Staatsbürgerschaft hat, hatte sich Ende 2020 von dem 59-Jährigen getrennt und wohnte in einem Frauenhaus. Mitte April 2021 beschloss das Amtsgericht Frankfurt, dass der Angeklagte seiner Frau nicht näher als 50 Meter kommen darf.

Frau war neun Monate in Kliniken und Reha

Der Angeklagte hatte die damals 44-Jährige zuvor mit Messern angegriffen. Bei dem Fleischerbeil-Angriff am Nachmittag des 28. August 2021 im S-Bahnhof Obertshausen (Offenbach) schlug der Syrer laut Zeugen mit einem Fleischerbeil mehrfach hauptsächlich auf die Beine seiner Frau ein. Ein Arzt und eine Krankenpflegerin, die zufällig an dem Bahnhof waren, leisteten Erste Hilfe.

Er ließ sich einen Tag nach der Tat in Rodgau-Jügesheim (Offenbach) widerstandslos festnehmen. Vor dem Landgericht Darmstadt muss er sich wegen versuchten Mordes verantworten.

Neun Monate Reha, bleibende Schäden

Die Frau war nach der Tat neun Monate in Kliniken und in der Reha. Nach Steh- und Gehtraining konnte sie nach sechs Monaten ein paar hundert Meter mit einem Stock zurücklegen, wie eine Ärztin im Gericht berichtete. Den rechten Fuß werde die Frau aber nie mehr heben und senken können.

Vor Gericht sagte auch der 27-jährige Sohn des Paares aus. Er berichtete, dass es bereits vor der Flucht der christlichen Familie nach Deutschland ständig Streitereien zwischen seinen Eltern gegeben habe. Eine Freundin des Opfers erzählte außerdem, dass sich die Frau zu Hause wie eingesperrt gefühlt und Angst vor ihrem Mann gehabt habe.

Sechs Verhandlungstage bis September

Der Prozess wird an diesem Dienstag fortgesetzt. Für den Prozess sind vorerst sechs Verhandlungstage bis zum 2. September angesetzt. Die Aussage der Frau ist für kommenden Freitag geplant. Das Gericht prüft derzeit, ob sie ihre Aussage per Videoschalte machen kann, um ihr eine Konfrontation mit dem Angeklagten zu ersparen.

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