Hunderttausende Euro Deutsche-Bank-Mitarbeiter soll Kundengelder veruntreut haben
Ein Mitarbeiter der Deutschen Bank soll hunderttausende Euro von privaten Konten unterschlagen haben. Dafür hat er sich sehr wohlhabende Kunden ausgesucht. Die Bank will nun ihre Kontrollen verbessern.
Von dem Vorfall seien "weniger als zehn Kunden-Konten" betroffen gewesen, erklärte ein Sprecher der Deutschen Bank am Dienstag auf Anfrage der Nachrichtenagentur dpa. "Die betroffenen Kunden wurden umgehend von der Deutschen Bank kontaktiert und bereits vollumfänglich entschädigt."
Nach einer umfassenden Prüfung des Sachverhalts schließe man aus, dass weitere Kunden-Konten betroffen seien. Am Montag hatte die Süddeutsche Zeitung (SZ) über den Fall berichtet.
Interne Kontrollen umgangen
Man habe festgestellt, dass der Mitarbeiter Überweisungen "unter Vorgabe falscher Tatsachen initiiert" habe, sagte der Bank-Sprecher der dpa. Dabei seien interne Überprüfungsprozesse und Kontrollen umgangen worden.
Wie die Nachrichtenagentur am Dienstag weiter berichtete, betraf der Fall "dem Vernehmen nach" das Geschäft mit wohlhabenden Kunden. Laut SZ sollen sie sich in der neuen Flagship-Filiale in der Zentrale an der Frankfurter Taunusanlage beraten lassen haben. Der Mitarbeiter soll das Geld an eine ihm nahestehende Person weitergeleitet haben.
Bank: "Kriminelle Energie eines einzelnen"
"Die Bank hat sich nach der Feststellung des Sachverhalts mit sofortiger Wirkung von dem Mitarbeiter getrennt", erklärte der Sprecher weiter. Zudem habe man die zuständigen Behörden über den Sachverhalt informiert und kooperiere vollumfänglich mit ihnen.
Man bedauere den Vorfall, "der auf die kriminelle Energie eines einzelnen" zurückgehe, und prüfe weitere Verbesserungen der Kontrollen. Die Aufklärung des Vorfalls sei innerhalb weniger Tage erfolgt, hieß es von der Bank.