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EZB muss wochenlang schließen - wegen Elektronik-Wartung

Blick über die EZB auf die Frankfurter Skyline

Die Europäische Zentralbank (EZB) schließt über den Sommer ihren Hauptsitz im Frankfurter Ostend. Grund dafür seien "Wartungs- und Verbesserungsarbeiten an der elektrischen Anlage". Dabei ist das Gebäude erst acht Jahre alt.

Alles neu macht der Sommer - zumindest im großen Hauptsitz der EZB. Das Hochhaus im Frankfurter Ostend soll "über den Sommer" komplett geräumt werden, teilte die EZB mit. Startschuss sei kommende Woche. Ab dann soll die offenbar überholungsbedürftige Elektronik wieder erneuert werden.

Vorher tagt am Donnerstag noch einmal der EZB-Rat, um - so wird allgemein erwartet - den Leitzins anzuheben. Die Wartungsarbeiten sollen zur nächsten Zinssitzung im September abgeschlossen sein, sagte Behörde dem hr. Zuerst hatte die Süddeutsche Zeitung darüber berichtet.

Während das gesamte Hauptgebäude geschlossen ist, müssten die rund 2.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Zentrale entweder im Homeoffice arbeiten oder sich am alten EZB-Standort am blauen Euro-Wahrzeichen in der Innenstadt einen Arbeitsplatz buchen. 

EZB nimmt Aufgaben weiterhin wahr

Die Wartungs- und Verbesserungsarbeiten an der elektrischen Anlage seien "keine Reparaturen defekter Infrastrukturen", betonte ein Sprecher der EZB. Vielmehr gehe es um "die Anpassung der Stromnetze, die Verbesserung der Notstromversorgung und die Aktualisierung des Energiemanagements". Ein Stromausfall mit ausgehendem Licht etwa sei nicht vorgekommen.

Die Wartung "komplexer elektrischer Systeme", wie des Hauptgebäudes und des Rechenzentrums, werden laut EZB kontinuierlich durchgeführt. Im Zeitraum des Shutdowns nehme die EZB "aber alle ihre Aufgaben weiterhin wie gewohnt wahr", versicherte die Notenbank.

Neubau kostete 1,2 Milliarden Euro

Dass die EZB größtenteils digital arbeitet, ist nicht verwunderlich. Der Handel mit Wertpapieren etwa oder die Sicherung von Daten sowie die Kommunikation zwischen Abteilungen laufen in quasi jeder Bank ausschließlich digital. Damit gehört die Elekronik zur kritischen Infrastruktur der Notenbank, die für sich genommen bereits zur kritischen Infrastruktur zählt.

Der EZB-Tower in Main-Nähe, direkt integriert in der denkmalgeschützten alten Großmarkthalle, war gut zwölf Jahre lang geplant und gebaut worden, bevor er 2015 eröffnet werden konnte. Ursprünglich sollte das von dem österreichischen Architektenbüro Coop Himmelb(l)au entworfene Hochhaus 850 Millionen Euro kosten, wurde mit knapp 1,2 Milliarden Euro am Ende aber deutlich teuer.

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