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Greenpeace-Aktivisten nach Landung auf EZB verurteilt

Mit einem Gleitschirm landet ein Greenpeace-Aktivist auf dem Dach der Europäischen Zentralbank (EZB).

Im vergangenen Jahr landeten zwei Greenpeace-Aktivisten mit einem Gleitschirm auf dem Dach der Europäischen Zentralbank in Frankfurt. Ein Gericht verurteilte die beiden Männer jetzt wegen Hausfriedensbruchs.

Weil sie mit einem Gleitschirm auf dem Dach der Europäischen Zentralbank (EZB) in Frankfurt landeten und dort ein Greenpeace-Transparent entrollten, sind zwei Männer vom Amtsgericht Frankfurt zu Geldstrafen verurteilt worden. Die beiden 36 und 39 Jahre alten Männer wurden am Dienstag wegen gemeinschaftlichen Hausfriedensbruchs zu Geldstrafen von 1.200 beziehungsweise 1.800 Euro verurteilt.

Die Greenpeace-Aktivisten waren im März vergangenen Jahres mit dem motorbetriebenen Gleitschirm in Begleitung mehrerer Foto-Drohnen auf dem zehn Meter hohen Dach gelandet und hatten dabei eine Dachluke versperrt. Nachdem das Transparent ausgerollt worden war, leisteten sie ohne Widerstand den Aufforderungen des Sicherheitspersonals Folge, verließen das Dach und gaben ihre Personalien an.

Gericht würdigt Ziele der Aktivisten

Während der Verteidiger in Anbetracht des Klimawandels von einem "rechtfertigenden Notstand" sprach, würdigten auch Gericht und Staatsanwaltschaft die "hehren Ziele" der beiden geständigen und nicht vorbestraften Angeklagten. Gleichwohl hätten sie mit ihrer Aktion Recht und Gesetz verletzt und müssten deshalb mit einer Sanktion "am unteren Rand" bestraft werden.

Die Staatsanwaltschaft hatte sich zuvor einer von der Verteidigung vorgeschlagenen Verfahrenseinstellung gegen Geldauflage widersetzt. Nach einer ähnlichen Aktion auf dem Dach eines Berliner Ministeriums sei schon einmal derart verfahren worden, ohne dass sich der ältere Angeklagte dies zur Warnung habe gereichen lassen, hieß es. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. 

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