Wiedereinzug verzögert sich Hochhausbewohner müssen nach Fassadeneinsturz länger ausharren
Rund 190 Bewohner eines Hochhauses in Babenhausen müssen weiterhin in Ersatzunterkünften wohnen. Sie hatten das Gebäude wegen herabfallender Fassadenteile räumen müssen. Der Wiedereinzug verzögert sich.
Seit vor einer Woche ein elfgeschossiges Hochhaus in Babenhausen (Darmstadt-Dieburg) wegen herabfallender Fassadenteile in einer nächtlichen Aktion evakuiert werden musste, warten die Bewohner auf das Signal zur Rückkehr.
Ihr Wiedereinzug ist wohl erst Ende Juni, Anfang Juli möglich, wie die Stadt Babenhausen am Mittwoch mitteilte. Ursprünglich war die Bauaufsicht des Landkreises Darmstadt-Dieburg nach der Evakuierung von zwei bis drei Wochen ausgegangen, bis die Hausbewohner wieder einziehen können.
Bis zu dem neuen Termin "soll die schadhafte Fassade an der Nordseite des Gebäudes vollflächig abgetragen sein, so dass ein gefahrloses Betreten des Wohnhauses möglich ist", begründet die Stadt die Verzögerung. Einsturzgefahr besteht nach Auskunft eines Prüfers nicht.
Ingenieur überwacht Statik während der Arbeiten
"Auch die Risse, die im Mauerwerk selbst festgestellt wurden, seien für ein Gebäude dieses Alters nicht ungewöhnlich und gefährden die Statik nicht", sagte die Leiterin der Bauaufsicht , Martina Löffler, über die Einschätzung des Prüfers. Die Hausverwaltung habe zugesichert, noch bis Ende dieser Woche einen weiteren Kran sowie ein Hubgerät an der Baustelle einzusetzen, um gleichzeitig an drei Fassadenbereichen arbeiten zu können.
In etwa drei Wochen soll die Fassade entfernt sein. Der Prüfingenieur werde derweil die Statik überwachen und das Ingenieurbüro das Aufbringen eines neuen Wärmedämmverbundsystems planen. Als Notunterkunft für betroffene Bewohner der 70 Hochhauswohnungen soll die Stadthalle noch drei weitere Wochen zur Verfügung stehen.
Weitere Fassadenteile waren absturzgefährdet
Dort übernachteten nach Angaben von Bürgermeister Dominik Stadler zeitweise etwa 80 Menschen auf Feldbetten. Die Bauaufsicht hatte die Evakuierung der 187 Menschen damit begründet, dass weitere Teile der Außenverkleidung herabzufallen drohten und Rettungswege nicht mehr frei zugänglich wären.