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Millionenbetrug durch Corona-Tests: Prozess in Kassel

Hände träufeln Lösung in einen Corona-Test

Zwei Männer stehen seit Donnerstag vor dem Landgericht Kassel, weil sie sich durch Corona-Testzentren Gelder erschlichen haben sollen. Es geht um Betrug in Millionenhöhe.

Während der Corona-Pandemie waren sie wie Pilze aus dem Boden geschossen: Testzentren, die in leerstehenden Läden oder in Containern eröffnet wurden. Zwei 48 und 33 Jahre alte Männer aus Bad Wildungen (Waldeck-Frankenberg) sollen solche Testzentren genutzt haben, um schnell das große Geld zu machen.

Die beiden müssen sich seit Donnerstag vor dem Landgericht Kassel unter anderem wegen gewerbsmäßigen Betrugs in elf Fällen verantworten.

Der 48-jährige Hauptangeklagte soll in Bad Wildungen, Bad Wildungen-Reinhardshausen und Bad Arolsen Testzentren unterhalten haben und gegenüber der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) Hessen Sach- und Leistungskosten im Zusammenhang mit der Durchführung von Schnelltests (sogenannten PoC-Antigentests) abgerechnet haben, die in diesem Umfang nicht entstanden waren.

Insgesamt soll der 48-Jährige infolge der falschen Abrechnungen rund 1,15 Millionen Euro erlangt haben. Der Mann sitzt in Untersuchungshaft.

Urteil Ende November erwartet

Der jüngerer Mitangeklagte steht im Verdacht, sich an den Taten als leitender Angestellter aktiv beteiligt zu haben. Er soll die Testzentren vor Ort betreut haben und insbesondere eine bewusst falsche Dokumentation der angeblichen Testvorgänge verantwortet haben. Für den Prozess sind acht Verhandlungstage terminiert. Das Urteil wird für Ende November erwartet.

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