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Verschreibungspflichtige Medikamente auf Schulhof verkauft

Ein Rettungswagen in schneller Fahrt (mit Bewegungsunschärfe)

Mehrere Schülerinnen einer Gesamtschule in Baunatal klagten über Benommenheit, Übelkeit und Kreislaufprobleme. Wie sich herausstellte, hatten sie verschreibungspflichtige Medikamente eingenommen, die ihnen ein Mitschüler auf dem Schulhof verkauft haben soll.

Vier Schülerinnen aus dem Landkreis Kassel sind am Montagmittag in ein Krankenhaus gebracht und dort stationär aufgenommen worden. Wie die Polizei am Dienstag mitteilte, hatten die Mädchen im Alter zwischen 13 und 16 Jahren zuvor ein verschreibungspflichtiges Medikament eingenommen, das ihnen ein Mitschüler auf dem Schulhof verkauft haben soll.

Insgesamt fünf Schülerinnen hatten demnach über Benommenheit, Übelkeit und Rötungen der Augen und Wangen geklagt. Außerdem hätten sich einzelne von ihnen übergeben oder seien umgekippt, bevor die Rettungskräfte gegen 13.30 Uhr die Gesamtschule in Baunatal erreichten. Schwere Gesundheitsschäden seien nach bisherigen Erkenntnissen nicht entstanden.

15-Jähriger unter Tatverdacht

Die Polizei verdächtigt einen 15 Jahre alten Mitschüler der Mädchen, der ebenfalls aus dem Landkreis Kassel stammt. Er soll das Medikament illegal auf dem Schwarzmarkt im Ausland gekauft und dann auf dem Schulhof weiterverkauft haben. Das Medikament werde normalerweise gegen Krampfanfälle verwendet und wirke beruhigend sowie schlaffördernd, erklärten die Beamten.

Noch am Nachmittag sei der 15-Jährige vernommen worden, er habe sich zu den Vorwürfen aber nicht geäußert, hieß es von der Polizei. Bei einer Wohnungsdurchsuchung seien keine weiteren Medikamente gefunden worden. Jetzt werde ermittelt, ob noch mehr Schülerinnen oder Schüler das Mittel von ihm gekauft haben.

Der Schüler müsse sich wegen illegalen Handels und Abgabe von verschreibungspflichtigen Arzneimitteln und Körperverletzung verantworten.

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