Fünf minderjährige Opfer Missbrauchsverdacht: Anklage gegen Fußballtrainer aus Kelkheim
Ein 28 Jahre alter Fuballtrainer einer Jugendmannschaft in Kelkheim soll sich an Kindern vergangen haben. Gegen ihn ist nun Anklage erhoben worden. Zwei seiner insgesamt fünf mutmaßlichen Opfer soll er zuvor zur Einnahme von Kokain genötigt haben.
Die Staatsanwaltschaft Frankfurt erhebt Anklage gegen einen 28 Jahre alten Fußballtrainer aus Kelkheim (Main-Taunus). Gegen den Trainer einer Juniorenfußballmannschaft der Turn- und Sportfreunde Hornau e.V. besteht der Verdachts des sexuellen Missbrauchs von Kindern, der Vergewaltigung, der sexuellen Nötigung, der sexuellen Belästigung sowie der Abgabe von Betäubungsmitteln an Minderjährige, wie die Staatsanwaltschaft am Mittwoch mitteilte.
Der Beschuldigte soll sich in mindestens fünf Fällen männlichen Minderjährigen sexuell genähert haben. Einige der Betroffenen hatten zu Tatzeiten bei Hornau e.V. gespielt, wie die Staatsanwaltschaft dem hr bestätigte. Die Jungen hätten sich gegen den wesentlich älteren Mann und Trainer nicht zur Wehr setzen können, so die Ermittler.
Kindern und Jugendlichen Kokain angeboten
Der Mann soll bei privaten Treffen Beziehungen zu den Kindern und Jugendlichen aufgebaut haben, indem er mit ihnen Schnellrestaurants besuchte, Computerspiele spielte oder ihnen alkoholische Getränke und Süßigkeiten kaufte. Vier von ihnen soll er Kokain angeboten und zwei der mutmaßlichen Opfer zur Einnahme des Kokains genötigt haben.
Die mutmaßlichen Opfer sollen 13 bis 16 Jahre alt gewesen sein, die Vorfälle sollen sich im Zeitraum Juli 2019 bis Mai 2024 ereignet haben. Der Angeklagte befindet sich seit August 2024 in Untersuchungshaft.
Über ein mögliches Verfahren entscheidet nun das Landgericht Frankfurt.
Verein bestürzt über Vorfälle
Der Verein hatte sich nach Bekanntwerden der Vorwürfe im Oktober 2024 bestürzt geäußert und zusammen mit der Kriminalpolizei Wiesbaden die Eltern über die mutmaßlichen Vorfälle informiert. "Unser Verein verurteilt jegliche Form von Gewalt und Missbrauch auf das Schärfste", teilte der Verein damals mit.
Die Sicherheit der Kinder und Jugendlichen habe oberste Priorität. Unmittelbar nach Bekanntwerden der Vorwürfe sei der Trainer mit sofortiger Wirkung von allen seinen Aufgaben entbunden worden. Der Mann war nach Angaben des Vereins "im Bereich der A- und B-Jugendmannschaft" tätig.