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Firma in Hadamar bekommt einige Genehmigungen zurück

Feuerwehrleute arbeiten auf dem Gelände eines Flüssiggas-Abfüllbetiebes in Hadamar.

Nach dem folgeschweren Gasleck im Februar in Hadamar darf die Unglücksfirma wieder Gasflaschen vertreiben. Die Betriebsuntersagung wurde teilweise aufgehoben. Doch seiner Hauptarbeit darf das Unternehmen noch nicht nachgehen.

Nach wochenlanger Unterbrechung wegen eines folgenschweren Gaslecks darf die Firma Tyczka in Hadamar (Limburg-Weilburg) den Handel mit Gasflaschen ab Donnerstag wieder aufnehmen. Die Betriebsuntersagung sei nach intensiver Prüfung teilweise aufgehoben worden, teilte das Regierungspräsidium (RP) Gießen am Mittwoch mit.

"Im Übrigen bleibt der Betrieb der Abfüllanlage weiterhin untersagt", erklärte die Behörde. Das bedeutet: Nun dürfen volle Gasflaschen ins Werk gebracht und von dort auch wieder abgeholt werden. Zudem dürfen Gasflaschen wieder auf dem Gelände gelagert werden. Die Behörde gab außerdem das Abfackeln von Restbeständen in dem von dem Leck betroffenen Tank frei.

Wie das Unternehme mitteilte, startet es am kommenden Montag mit dem Abfackeln. Dies soll mehrere Tage dauern. "Wir möchten betonen, dass dieser Prozess keinerlei Sicherheitseinschränkungen mit sich bringt", hieß es dazu. Eine "minimale" Lärmbelästigung sei während der Arbeit möglich.

Gutachter prüft Unglück

Das Abfüllen - die Hauptarbeit der Firma - ist noch immer untersagt. Hier prüft ein externer Gutachter weiterhin, wie es zu dem Unglück kommen konnte. Erst wenn das Ergebnis feststeht, kann auch diese Genehmigung wieder erteilt werden.

Der Gashahn der Firma wurde am 1. März abgestellt, seither läuft die Prüfung. Ein Ergebnis ist derzeit noch nicht absehbar, wie ein Sprecher des RP auf Nachfrage mitteilte.

Aus einem Tank auf einem Firmengelände im Hadamarer Stadtteil Niederzeuzheim war Ende Februar hochentzündliches Propangas ausgetreten. Der Tank war mit etwa 300 Kubikmetern Propangas gefüllt – das entspricht etwa 150 Tonnen. Das Leck war möglicherweise auf ein defektes Ventil zurückzuführen. Der Defekt könnte laut Firmenangaben bei Wartungs- oder Reparaturarbeiten entstanden sein.

Firma bot Entschädigung an

Wegen der damit einhergehenden Explosionsgefahr mussten Häuser und Wohnungen in einem Sicherheitsradius von 400 Metern um den Tank über Tage evakuiert werden. Die meisten Betroffenen waren während des Einsatzes bei Verwandten oder Freunden untergekommen, auch eine Notunterkunft in einer Mehrzweckhalle wurde eingerichtet.

Die Firma hatte den von der Evakuierung betroffenen Anwohnern eine pauschale Entschädigung von 300 Euro in Aussicht gestellt, die unabhängig von der Vorlage von Belegen oder anderen Nachweisen und ohne Anerkennung einer Rechtspflicht erfolgen sollte, wie ein Tyczka-Sprecher erklärt hatte.

Einsturz eines Hauses

Eine genaue Schadenschätzung zu dem Unglück, das für einen tagelangen größeren Einsatz von Polizei, Feuerwehr und Technischem Hilfswerk gesorgt hatte, ist bisher nicht bekannt.

In der Nacht, nachdem das Leck festgestellt worden war, war bei einer Explosion und dem Einsturz eines Hauses ein 44 Jahre alter Mann schwer verletzt worden. Nach Polizeiangaben war er entgegen den Anweisungen der Sicherheitskräfte in das Haus innerhalb der Sperrzone zurückgekehrt. 

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