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Nazi-Schmierereien nach mutmaßlicher Brandstiftung entdeckt

Das ehemalige Hotel wurde bei dem Brand stark beschädigt

In einem abgebrannten ehemaligen Hotel in Herborn hat die Polizei Nazi-Schmierereien entdeckt. Nach hr-Informationen gab es Überlegungen, wonach in dem Gebäude Geflüchtete untergebracht werden sollten. Brandstiftung wird vermutet.

Der Brand in dem ehemaligen Hotel in Herborn-Schönbach (Lahn-Dill) war in der Nacht zum Montag gemeldet worden und hatte einen Schaden von mindestens 300.000 Euro verursacht. Inzwischen werde wegen schwerer Brandstiftung ermittelt, teilte die Polizei am Mittwoch mit.

Im Erdgeschoss eines Anbaus des Hotels seien nun mehrere an die Wand geschmierte Symbole und Parolen entdeckt worden, hieß es weiter von der Polizei. Darunter sei ein Hakenkreuz.

Auch auf der Fassade eines direkten Nachbarhauses des Hotels wurde Nazi-Symbolik gefunden: zwei falsche Hakenkreuze, die Ziffern 88 und die Worte "verpisst euch". Das Nachbarhaus werde von Asylsuchenden bewohnt, teilte die Polizei mit.

Verhandlungen über Unterbringung Geflüchteter

Nach hr-Informationen hatten die Stadt Herborn und der Lahn-Dill-Kreis mit dem Besitzer des ehemaligen Hotels Gespräche über eine mögliche Unterbringung von Geflüchteten in dem Gebäude geführt.

Gerüchte über die Pläne gab es im Ort schon seit Längerem. Auch in der Vergangenheit war das Hotel schon einmal als Unterkunft für Geflüchtete genutzt worden. Der Kreis teilte am Donnerstag auf hr-Nachfrage mit, dass man über eine Einrichtung im ehemaligen Hotel gesprochen habe. Die Überlegungen hätten sich aber dann zerschlagen.

Wann die Schmierereien an die Wände des inzwischen abgebrannten Gebäudes gemalt wurden, ist laut der Polizei bislang unklar. Offen sei auch, ob es einen Zusammenhang zwischen den Schmierereien und der Brandstiftung gebe.

Ein Verletzter nach Brand

Bei dem Brand am Montag war ein Mann schwer verletzt worden. Feuerwehr und Polizei waren nach eigenen Angaben beim Eintreffen am Brandort auf den 38-Jährigen aufmerksam geworden.

Er erlitt lebensbedrohliche Brandverletzungen und wurde mit einem Rettungshubschrauber in eine Spezialklinik geflogen. Wie er sich die Verletzungen zuzog, ist noch unklar.

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