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Nachlöscharbeiten im Wald zwischen Helsa und Kaufungen

Das Bild zeigt Baumkronen, über denen eine Rauchwolke aufzieht

Eine Waldfläche von fast 40.000 Quadratmetern hat im Kreis Kassel gebrannt. Das Feuer ist zwar gelöscht, aber Glutnester müssen noch überwacht werden. Die Brandursache ist unklar.

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Mehr als drei Hektar Wald in Nordhessen in Flammen

Einsatzleiter Markus Rausch
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Im Stiftswald zwischen Helsa und Kaufungen im Kreis Kassel ist am Mittwochnachmittag eine Waldfläche in Brand geraten, fast 40.000 Quadratmeter standen zeitweise in Flammen.

Löschhubschrauber im Einsatz

Rund 250 Einsätzkräfte aus Helsa, Kaufungen, Lohfelden, Niestetal und Kassel waren vor Ort. Auch ein Löschhubschrauber war im Einsatz, um Wasser aus einem nahegelegenen Teich zu holen.

Der Brand konnte am Abend unter Kontrolle gebracht werden, wie der Landrat des Kreises Kassel, Andreas Siebert (SPD), dem hr sagte. Der Löschhubschrauber wurde nach Worten von Kreissprecherin Alia Shuhaiber gegen 19 Uhr abgezogen. Seitdem werde per Hand gelöscht. Es würden Gräben gezogen und Schläuche verlegt. "Die Einsatzkräfte leisten wirklich Schwerstarbeit", sagte die Sprecherin.

In der Nacht zum Donnerstag konnte ein Katastrophenschutzzug der Feuerwehr ebenfalls abziehen. Ein Sprecher sagte am Donnerstagmorgen, es seien noch Einsatzkräfte vor Ort, um Glutnester zu überwachen. Die Feuerwehr überfliegt den Waldbrandbereich mit einer Drohne. Die Einsatzkräfte am Boden nutzten die Erkenntnisse aus der Luft und verwendeten am Boden Waldbrandwerkzeug und Löschrucksäcke, sagte der Sprecher.

"Waldregion ohne Publikumsverkehr"

Ein Problem bei der Bekämpfung des Feuers war demnach der sich drehende Wind. Dadurch habe sich das anfangs überschaubare Feuer, das zunächst eine Größe von etwa 1.000 Quadratmetern hatte, rasch ausgebreitet.

Die Brandursache ist nach Angaben der Einsatzkräfte völlig unklar. Der Leiter des zuständigen Forstamts sagte dem hr am Donnerstag, bei dem Gebiet handle es sich um eine "Waldregion ohne Publikumsverkehr". Einen zunächst vermuteten heiß gelaufenen Motor eines Windrades hatte Landrat Siebert schon zuvor ausgeschlossen.

Zuvor Waldbrand im Taunus

Das Feuer im Stiftswald war der zweite größere Waldbrand in Hessen innerhalb weniger Tage. Ein Brand am Altkönig im Hochtaunuskreis war am Mittwoch zwar unter Kontrolle, aber auch hier waren noch etwa 130 Feuerwehrleute vor Ort mit Nachlöscharbeiten beschäftigt.

Das Feuer war am Montagnachmittag ausgebrochen. Brandstiftung wird nicht ausgeschlossen.

Hohe Waldbrandgefahr

Der Waldbrandgefahrenindex des Deutschen Wetterdiensts (DWD) weist für Hessen derzeit die dritthöchste Gefahrenstufe aus, im Süden sogar die zweithöchste Stufe. Der Waldbrandgefahrenindex sei allerdings nicht die Waldbrandwarnstufe vor Ort, die von Landes- oder örtlichen Behörden festgelegt werde, betonte der DWD.

Das Polizeipräsidium Südosthessen warnte am Mittwoch, jede arglos weggeworfene Zigarette, jedes Grillfeuer, jedes auf trockenem Waldboden abgestellte Auto mit heißem Abgasstrang könne angesichts der anhaltenden Trockenheit und der Brandgefahr ein Feuer mit verheerenden Folgen verursachen. Mehrere Kommunen haben bereits ein Verbot von Grillen und offenem Feuer im öffentlichen Raum erlassen.

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Waldbrandgefahr

Nach Angaben des Umweltministeriums besteht landesweit eine erhöhte Waldbrandgefahr, insbesondere in Südhessen. Eine offizielle Alarmstufe wurde bislang nicht aufgerufen. In ganz Hessen ist der sogenannte Graslandfeuerindex auf der zweithöchsten Gefahrenstufe. Das heißt, ausgedörrte Grasflächen können sich leicht entzünden.

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