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Polarlichter über Teilen Hessens

Polarlicht über Braunfels (Lahn-Dill)

In der Nacht auf Montag bot sich am Himmel über Hessen ein seltenes Bild: Polarlichter tauchten das Firmament in unwirkliche Farben. Auch in der Nacht auf Dienstag soll das Himmelsschauspiel zu sehen sein.

Es gibt Aufnahmen, die gelingen Fotografen vielleicht nur einmal im Leben. Ein Motiv, das sich nur alle Jubeljahre mal zeigt und dann müssen auch noch die Bedingungen stimmen. Für Hobby-Astronom Oliver Stiehler aus Braunfels (Lahn-Dill) war es in der Nacht auf Montag soweit: Keine Wolken am Himmel über der Stadt. Dafür aber ein rötliches Leuchten: Polarlichter.

"Das sieht so ein bisschen aus wie Nebel. Allerdings sind dann diese senkrechten Strukturen darin", erinnert er sich am Tag danach. Zusammen mit seiner Freundin hat Stiehler mitten in der Nacht auf ein Feld unweit seiner Wohnung gewartet, bis sich der perfekte Moment bot. Dann ein Schnappschuss: Ein unwirklicher Farbverlauf von Schwarz-Violett bis Zart-Lila über den Dächern von Braunfels.

Rot- und Blautöne statt grünes Leuchten

Polarlichter entstehen, wenn elektrisch geladene Teilchen von der Sonne in die Erdatmosphäre geschleudert werden. Normalerweise kann dieses Phänomen nur in nördlicheren Breiten beobachtet werden - in Island zum Beispiel, oder in Norwegen. Dass sie sich derzeit auch über Hessen zeigen, liegt an besonders intensiver Sonnenaktivität - sogenannten Sonnenstürmen.

Bilder aus dem hohen Norden zeigen Polarlichter meist als gespenstisch grünen Schein am Firmament. Über Hessen aber waren in der Nacht auf Montag meist Rot- und Blautöne zu beobachten. Die Erklärung: Grünes Polarlicht wird meist durch Sauerstoff in einer Höhe von 80 bis 150 Kilometern erzeugt. In einer Höhe zwischen 150 bis 600 Kilometern entstehen durch Stickstoffatome rote oder auch blaue Farben.

Bedeutet: Je weiter der eigene Standort von den Polarregionen entfernt ist, umso weniger sieht man von den tieferen Lagen und umso mehr von den höheren. Aus hessischer Perspektive verbergen sich die grünen Polarlichter hinter dem Horizont.

Polarlichter am besten auf dem Land zu erkennen

Die gute Nachricht für alle, die am Montag keine Gelegenheit hatten: Auch in der Nacht auf Dienstag werden sich am Himmel über Hessen aller Wahrscheinlichkeit nach wieder Polarlichter zeigen. Davon geht zumindest Rainer Kresken von der Starkenburg-Sternwarte in Heppenheim aus.

Am besten geeignet sind Gegenden mit geringer Lichtintensität. Die Chancen, das Phänomen mit eigenen Augen zu sehen, ist auf dem Land also deutlich höher als in hell-erleuchteten Städten. Zudem seien die Polarlichter am besten in der zweiten Nachthälfte zu beobachten, so Kresken. Vorher störe das Mondlicht. Oliver Stiehler aus Braunfels jedenfalls, will auch in der kommenden Nacht noch einmal raus aufs Feld.

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