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Frankfurter Trio muss sich wegen Ebay-Betrug verantworten

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Rund 900.000 Euro Gewinn, mindestens 1.800 Opfer: Drei junge Männer aus Frankfurt stehen vor dem Würzburger Landgericht, weil sie massenhaft Käufer auf der Plattform Kleinanzeigen um ihr Geld gebracht haben sollen. Mit dem Gewinn bezahlten sie unter anderem Prostituierte.

Den drei 20 beziehungsweise 21 Jahre alten Angeklagten aus Frankfurt wird vorgeworfen, sich spätestens im Juni 2020 zu einer Bande zusammengeschlossen haben. Das Trio soll gehackte Benutzerkonten von anderen Plattform-Nutzern genutzt haben, um den Verkauf von Artikeln wie Smartphones, Spielkonsolen und Grafikkarten über die damalige Plattform Ebay-Kleinanzeigen (heute: Kleinanzeigen) vorzutäuschen. Die Ware kam jedoch nie bei den Käufern an.

Luxusleben finanziert

Die Anklage lautet dementsprechend auf banden- und gewerbsmäßigen Betrug, Missbrauch von Ausweispapieren und Datenhehlerei. Das Geld der Käufer landete auf Konten, die von einer weiteren Gruppe im Raum Schweinfurt eröffnet worden sein sollen.

Mit dem erbeuteten Geld sollen sich die Angeklagten den Ermittlern zufolge ein Leben in Luxus finanziert haben. So hätten sie es unter anderem für Sportwagen, Markenkleidung, Auslandsreisen und Besuche bei Prostituierten ausgegeben.

Sechs Prozesstage angesetzt

In dem Gesamtkomplex wurden laut Staatsanwaltschaft bislang mehr als 1.000 Betrugsfälle ermittelt. Nicht alle Einzeltaten könnten aber den drei Angeklagten zugerechnet werden, es gebe weitere Verdächtige, etwa aus dem Familien- und Freundeskreis.

Der Prozess begann am Freitagvormittag mit der Verlesung der Anklage. Ob sich die Angeklagten zu den Vorwürfen einlassen werden, stand zunächst nicht fest. Die Jugendkammer hat insgesamt sechs Verhandlungstage bis Ende Juli angesetzt

Anm. d. Red.: In einer früheren Version haben wir geschrieben, es handele sich um Ebay-Käufer. Tatsächlich handelt es sich bei Kleinanzeigen (früher: Ebay-Kleinanzeigen) um eine unabhängige Plattform.

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