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Ermittlungen gegen vier angehende Forstwirte nach Feier in Weilburg

Nahaufnahme: Ein Wappen mit dem Hessenlöwe und darüber die Aufschrift Forst, als Aufnäher auf einer dunkelgrünen Jacke.

Nach einer Feier im Forstamt Weilburg wird gegen vier Azubis ermittelt. Sie sollen verbotene Gesten gezeigt und Parolen gerufen haben. Einer der Heranwachsenden wurde bereits vernommen.

Bei der Feier von Forstwirten in Ausbildung soll es Anfang März zu rechtsextremistischen Vorfällen gekommen sein. Einem Mitarbeiter des Forstamts Weilburg wurden nach der Veranstaltung Videoaufnahmen zugespielt. Er erstattete eine Woche nach der Feier Anzeige bei der Polizei.

Diese nahm Ermittlungen wegen des Verdachts der Verwendung von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen auf. Die Staatsanwaltschaft Limburg und der Staatsschutz wurden involviert.

Vier Beschuldigte unter 21 Jahre

Knapp vier Wochen nach der Feier gibt es nun erste Ergebnisse. Ermittelt wird aktuell gegen vier auszubildende Forstwirte, wie ein Sprecher der Staatsanwaltschaft dem hr am Mittwoch bestätigte. Zuvor hatte die Frankfurter Rundschau berichtet.

Bei den Beschuldigten handelt es sich um Heranwachsende, wie der Sprecher weiter sagte. Sie sind alle über 18, aber noch nicht 21 Jahre alt. Einer der Beschuldigten wurde dem Sprecher zufolge bereits vernommen. Er wies die Vorwürfe zurück.

Sachbeschädigungen und auf dem Index stehende Musik

Bei den anderen drei Heranwachsenden stehen die Vernehmungen durch die Staatsanwaltschaften vor Ort noch aus. Sowohl die Beschuldigten als auch Zeugen wohnten über ganz Hessen verstreut, erklärte der Sprecher. Sie seien nur für eine Prüfung und die Feier im Forstamt Weilburg gewesen.

In Weilburg befindet sich mit dem Forstlichen Bildungszentrum die zentrale Bildungseinrichtung des Landesbetriebs Hessenforst, wo Schulungen für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie Externe stattfinden. Ob die Beschuldigten Mitarbeiter von Hessenforst sind, sei ihm nicht bekannt, sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft.

Bei der Feier in der Nacht vom 29. Februar auf den 1. März sollen Teilnehmer rechtsextremistische Gesten wie den Hitlergruß gezeigt und verfassungswidrige Parolen gerufen haben. Es soll auch mehrere Sachbeschädigungen gegeben haben. Zudem soll in Deutschland auf dem Index stehende Musik gespielt worden sein.

Minister: Kein Platz für rechtsextreme Tendenzen

Hessens Forstminister Ingmar Jung (CDU) hatte sich nach den Vorfällen verärgert gezeigt: "Rechtsextreme Tendenzen und Einstellungen haben bei uns keinen Platz", betonte er.

Gemeinsam mit Hessenforst wolle man Maßnahmen erarbeiten, um "die Werte unserer freiheitlich-demokratischen Grundordnung noch stärker in die Ausbildung zu integrieren".

Rassismusverdacht an Beamtenhochschule nicht erhärtet

Bei einer anderen Party im Studienzentrum der Finanzverwaltung und Justiz in Rotenburg bestätigte sich der Verdacht volksverhetzender Gesänge nicht. Gäste hatten von fremdenfeindlichen Parolen zum Lied "L'Amour Toujours" berichtet. Die Staatsanwaltschaft Fulda erklärte vor einer Woche, Belege für solche Parolen gebe es nicht.

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