Seit 18 Uhr würden auch die letzten abgeschnittenen 250 Haushalte wieder mit Strom versorgt, teilten die Stadtwerke am Dienstagabend mit. Umfangreiche Tiefbauarbeiten seien erforderlich gewesen, um die betroffenen Leitungsabschnitte freizulegen und zu reparieren.

Den Angaben nach handelte es sich um den größten Stromausfall, seit die Stadtwerke das Netz 2008 übernommen haben. Am Montagabend habe es gegen 21.30 Uhr im Erdreich einen Kurzschluss an einem Verbindungsstück gegeben. Was ihn ausgelöst hat, ist weiterhin unklar.

In der Spitze seien mehr als 10.000 Haushalte betroffen gewesen, neben den Stadtteilen Dicker Busch und Königstädten unter anderem auch Bauschheim, Haßloch und Hasengrund. Dort wurde in der August-Bebel-Straße ein Klinikum direkt auf Notstromversorgung umgestellt.

Ab Dienstagmittag floss dort der Strom wieder regulär, wie ein Sprecher des Krankenhauses sagte. Die Feuerwehr bestätigte auf Facebook den Stromausfall "in großen Teilen der Stadt".

Neuer Ausfall durch Spannungsanstieg

Durch Umschaltungen konnte nach rund einer Stunde die Stromversorgung zunächst wieder hergestellt werden. Doch der plötzliche Spannungsanstieg löste einen erneuten Stromausfall aus, von dem zwar weniger Haushalte als zuvor, aber immer noch Dicker Busch und Königstädten betroffen waren.

Während es bis 1.30 Uhr gelang, die Versorgung im größten Teil von Königstädten wieder herzustellen, blieb der Dicke Busch zunächst noch ohne Strom, außerdem angrenzende Straßern von Haßloch. Am Mittag waren noch etwa 2.000 Haushalte betroffen, wie ein Stadtwerke-Sprecher sagte.

Kein Unterricht möglich

In den Sozialen Medien und bei der Störungsauskunft waren zahlreiche Einträge von Betroffenen zu finden. Auch den hr erreichten mehrere Mails von Nutzerinnen und Nutzern. Die Stadt kam zu einer Krisensitzung zusammen.

Den Stadtwerken zufolge kam es wegen des Stromausfalls auch zu Störungen bei Internet, Fernsehen und Telefonie. Ein Hauptknotenpunkt für die Glasfaserversorgung liege im Dicken Busch. Ein Altenheim am Ostpark wurde demnach von Dienstagmorgen an über ein mobiles Notstrom-Aggregat durch einen Diesel-Generator versorgt.

Vom Stromausfall betroffen waren auch zwei Schulen, die Alexander-von-Humboldt-Schule und die Georg-Büchner-Schule. Während an der Georg-Büchner-Schule Unterricht im Rahmen einer Projektwoche stattfand, fiel der Unterricht an der Alexander-von-Humboldt-Schule aus.

Rund 60 Notfallkräfte im Einsatz

Einsatzkräfte der Stadtwerke und ihrer Dienstleister waren seit der Nacht im Großeinsatz, teilten die Stadtwerke weiter mit. Rund 60 Mitarbeiter waren demnach damit beschäftigt, die Versorgung im Dicken Busch wieder herzustellen. Insgesamt hätten an fünf Stellen Gruben gebaggert werden müssen.

Die betroffenen Schadensstellen lagen den Stadtwerken zufolge so dicht beieinander, dass Umschaltungen im Netz nicht möglich waren. Daher mussten über Tiefbauarbeiten die Leitungen freigelegt und ersetzt werden. Nach und nach wurde die Stromversorgung so wieder hergestellt.