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Prozessbeginn nach Überfall auf Fuldaer Touristen verschoben

Ein Pkw hat nahe des bekannten Kruger-Nationalparks eine Mauer durchbrochen.

Nach einem tödlichen Raubüberfall am Eingang zum Kruger-Nationalpark in Südafrika verzögert sich der Prozessbeginn gegen drei Verdächtige. Ihnen wird der Mord an einem Touristen aus Fulda zur Last gelegt.

Vor dem Prozessstart im Fall eines getöteten Touristen aus Fulda muss das Gericht in Südafrika noch über Kautionsanträge von zwei Tatverdächtigen entscheiden. Das sagte eine Sprecherin der Nationalen Strafverfolgungsbehörde (NPA) der Nachrichtenagentur dpa am Mittwoch. Ursprünglich sollte der Prozess schon am Dienstag beginnen.

Die Männer im Alter zwischen 25 und 38 Jahren erschienen nach Angaben der NPA am Dienstagmorgen vor dem Amtsgericht in der kleinen Stadt Kabokweni im Nordosten des Landes. Sie müssen sich wegen Mordes, versuchten Mordes und der versuchten Entführung verteidigen.

Tatverdächtige in Untersuchungshaft

Das Gericht habe die mutmaßlichen Täter nicht verhört, sondern eine Kautionsanhörung für zwei der Verdächtigen für den 16. Februar angeordnet, sagte die Sprecherin.

Die drei Tatverdächtigen befänden sich demnach bis dahin in Untersuchungshaft. Bei einem der drei Männer war ein Antrag auf Freilassung auf Kaution bereits vor einigen Wochen abgelehnt worden.

Feuer am Eingang zu Kruger-Nationalpark eröffnet

Der Fall hatte landesweit für Aufsehen gesorgt: Am 3. Oktober sollen die drei Tatverdächtigen den 67 Jahre alten Fuldaer und drei weitere Deutsche auf dem Weg zu einer Safari-Lodge im berühmten Kruger-Nationalpark im Nordosten des Landes überfallen haben.

Als sich die Touristen kurz vor dem Numbi-Eingang zum Nationalpark weigerten, aus dem Auto zu steigen und die Türen verriegelten, eröffnete einer der Täter nach Polizeiangaben das Feuer auf den Fahrer. Der 67-Jährige starb, die Angreifer flüchteten ohne Beute.

Tatort als Kriminalitäts-Hotspot bekannt

Die zum Numbi-Eingang führende Straße sei als Kriminalitäts-Hotspot bekannt gewesen, sagte Ike Phaahla, der Sprecher der Nationalen Parkbehörde. Bereits vergangenen März seien zwei deutsche Touristen auf der Straße überfallen worden, so Phaahla. Zwei Monate zuvor hätten Täter bei einem misslungenen Raubüberfall auf eine Mutter und ihre beiden Kinder geschossen. Seit dem Tod des Fuldaers arbeite die Parkbehörde mit der Polizei, privaten Sicherheitsfirmen sowie Vertretern der umliegenden Gemeinde zusammen, um die Straße sicherer zu machen.

Südafrika gehört zwar zu den beliebtesten Touristenzielen in Afrika, kämpft gleichzeitig jedoch mit einer hohen Kriminalitätsrate. Im vergangenen Jahr war die Zahl der Gewaltverbrechen in dem Land mit rund 60 Millionen Einwohnern erneut angestiegen. Allein zwischen Anfang Juli und Ende September sind Regierungsangaben zufolge mehr als 7.000 Menschen getötet worden.

Die hohe Kriminalitätsrate macht besonders der Tourismusbranche Sorgen. Die Betreiberin eines Gästehauses in Mbombela, die namentlich nicht genannt werden wollte, sagte der Nachrichtenagentur dpa, sie lege mittlerweile allen Touristen nahe, andere Eingänge in den Kruger-Park zu nutzen: "Wir warnen alle unsere Gäste ausdrücklich vor der Gegend um das Numbi-Tor."

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