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Überwachung übersieht Unfall in Autobahntunnel

Autobahntunnel mit zwei Röhren

Erst zwei Stunden nach einem tödlichen Unfall im Tunnel Frankenhain auf der A49 wurden andere Verkehrsteilnehmer gewarnt - trotz automatischer Kontrollsysteme. Die Autobahn GmbH räumt eine Lücke bei der Erfassung ein.

In der Nacht zum Donnerstag war ein Autofahrer im Frankenhainer Tunnel auf der A49 mit hoher Geschwindigkeit - offenbar absichtlich - gegen eine Betonwand einer Haltebucht gefahren, wie die Polizei dem Portal nh24.de sagte. Durch den heftigen Aufprall wurde das Auto komplett zerstört, der Fahrer starb vor Ort.

Das automatische Überwachungssystem des Tunnels registrierte den Unfall jedoch nicht. Andere Verkehrsteilnehmer wurden nicht gewarnt. Erst zwei Stunden später wurde der Unfall von anderen Autofahrern der Polizei gemeldet. Die Einsatzkräfte von Rettung und Feuerwehr fanden keine Sperrungen durch Schranken oder Verkehrsleitsysteme am Tunnel vor.

Erst dann wurde die Sperrung des Tunnels eingeleitet, wie die Autobahn GmbH des Bundes am Freitag dem hr bestätigte. Bis zu den frühen Morgenstunden hätten die automatischen Überwachungseinrichtungen keinen Verkehrsunfall gemeldet. "Über Kameraeinsicht konnten die Operatoren der Tunnelleitzentrale (VZD) jedoch ein verunfalltes Fahrzeug im Bereich der Nothaltebucht erkennen."

Nicht auf Alleinunfälle ausgerichtet

Normalerweise würden Ereignisse "durch automatische Detektionssysteme wie Rauchmeldeanlagen, Messschleifen in den Nothaltebuchten oder Türöffnungskontakte in den Fluchtwegen und Meldestationen erkannt". Die Operatoren der ständig besetzten Tunnelleitzentrale würden dann nachsehen und falls notwendig die Einsatzkräfte alarmieren.

Dass das in diesem Fall nicht passierte, habe einen Grund, so die Autobahn GmbH: "In suizidaler Absicht herbeigeführte Alleinunfälle zählen nicht zu den Ereignissen, auf die eine technische Tunnelüberwachung ausgerichtet ist bzw. sein kann." Der Alleinunfall sei durch die automatischen Systeme nicht angezeigt worden.

Insgesamt blieben also die anderen Verkehrsteilnehmer zwei Stunden ohne Warnung. Zu Folgeunfällen kam es aber offenbar nicht. Ob der Vorfall mögliche Konsequenzen in der Überwachung hat, ließ die Autobahn GmbH in ihrer Stellungnahme offen.

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Hilfe bei Suizidgedanken

Suizidgedanken sind häufig eine Folge psychischer Erkrankungen. Letztere können mit professioneller Hilfe gelindert und auch geheilt werden. Hier finden Sie Hilfsangebote für Betroffene und Angehörige.

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Weitere Informationen zu Hilfsangeboten - beispielsweise Selbsthilfegruppen - finden sich auf der Webseite der Deutschen Gesellschaft für Suizidprävention: suizidprophylaxe.de

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